Die Union-Einzelkritik: Fast alle Spieler gehen im Bayern-Angriffswirbel unter

Der 1. FC Union Berlin steht beim 0:3 in der Allianz Arena auf verlorenem Posten. Fast alle Spieler sind dem Powerfußball der Bayern nicht gewachsen.

Im Zweikampf: Eric Maxim Choupo-Moting vom FC Bayern gegen Unions Diogo Leite.
Im Zweikampf: Eric Maxim Choupo-Moting vom FC Bayern gegen Unions Diogo Leite.Christian Kolbert/Imago

Herausragend

Kein Unioner.

Gut zu Fuß

Frederik Rönnow: Wurde früh von den Bayern-Fans für vermeintliches Zeitspiel ausgepfiffen. Parierte erst noch stark gegen Jamal Musiala und fing die ein oder andere Flanke ab. Dann brach das Debakel auch über ihn herein. Vor dem zweiten Gegentor kam sein weiter Ball in die gegnerische Hälfte postwendend zurück. Kurioser Moment, als er in der zweiten Halbzeit per Kopf(!) gegen Thomas Müller hielt (72.). In der Schlussphase dann mit zwei ganz starken Paraden.

Mit Eifer dabei

Aissa Laidouni: Ihm rutschte der Ball vor dem 0:1 unter dem Fuß durch. Trotzdem bester Feldspieler der Gäste. Rannte sich die Lunge aus dem Leib und versprühte zumindest hin und wieder etwas Energie und Gefahr.

Sheraldo Becker (bis 63.): Obwohl offensiv eigentlich allein auf weiter Flur, rackerte er bis zum Schluss. Bei seiner Chance in der 58. Minute hatten die Fans der Eisernen schon den Torschrei auf den Lippen. Nach etwas mehr als einer Stunde ausgewechselt.

Rani Khedira (bis 78.): Schrecksekunde, als er nach einem Zweikampf schon in der Anfangsphase auf dem Boden liegenblieb. Konnte zwar weiterspielen, war aber im Zentrum gegen Joshua Kimmich und Leon Goretzka zu oft auf sich allein gestellt.

Luft nach oben

Jérome Roussillon (bis 67.): Kam nach 15 Minuten zu einer aussichtsreichen Chance, sein Abschluss war aber kein Problem für Yann Sommer. Defensiv erst noch ordentlich, dann wie der Rest der Defensive überfordert.

Robin Knoche: Zweimal ganz stark in der Klärung gegen den einschussbereiten Musiala. Danach verlor auch der sonst ruhende Pol im Angriffswirbel der Bayern den Überblick.

Danilho Doekhi: Am Donnerstag gegen Ajax mit seinem Kopfball zum 3:1-Endstand noch der gefeierte Mann. Gegen Eric Maxim Choupo-Moting diesmal zeitweise überfordert. Beim ersten Gegentreffer im Zentrum zweiter Sieger gegen Kameruns Nationalstürmer.

Morten Thorsby (bis 63.): Rutschte im Vergleich zum Amsterdam-Spiel in die Startformation. Wichtiges taktisches Foul gegen Musiala, als es noch 0:1 aus Union-Sicht stand. Da wusste noch keiner, dass das später keinen positiven Effekt mehr haben würde.

Diogo Leite: Der Portugiese war auf der linken Seite gegen Kingsley Coman nicht zu beneiden. Der Franzose war zu trickreich, zu schnell. Im Spielaufbau konnte er seinen linken Fuß nicht zur Geltung bringen.

Christopher Trimmel: Hatte seine rechte Seite eigentlich ganz gut im Griff. Die meisten Bayern-Angriffe fanden auf der anderen Seite des Platzes statt. Trotzdem kein Spiel, um Druck auf Startelf-Konkurrent Josip Juranovic zu machen.

Unterdurchschnittlich

Jordan Siebatcheu (bis 63.): Das war viel zu wenig. Fiel nach 20 Minuten mit einem etwas verunglückten Fallrückzieher-Versuch auf. Danach komplett wirkungslos, vor allem, weil er vorne keinen Ball behaupten konnte.

Zu spät gekommen

Kevin Behrens (ab 63.), Jamie Leweling (ab 63.), Paul Seguin (63.) und Niko Gießelmann (ab 67.) kamen eigentlich nicht zu spät für eine Bewertung, das Spiel war zum Zeitpunkt ihrer Einwechslung aber schon entschieden und plätscherte seinem Ende entgegen. Janik Haberer (ab 78.) durfte in den Schlussminuten auch noch mitmischen.