Jordan bricht den Bann! Die Union-Einzelkritik zum Sieg gegen Mainz
Schon wieder ein später Siegtreffer: Union Berlin ringt Mainz 05 nieder und feiert besonders einen Mann. Hier lesen Sie die ausführliche Einzelkritik.

Herausragend
Jordan Siebatcheu (ab 80.): Bann gebrochen! Siegtorschütze! Tabellenführer! Der Stürmer war seit September torlos, jetzt traf er kurz vor Schluss wuchtig ins Netz - und versetzte das Stadion An der Alten Försterei in Ekstase.
Gut zu Fuß
Kevin Behrens (bis 80.): Sein Lauf wird immer unheimlicher. Traf schon in Bremen und gegen Wolfsburg entscheidend, besorgte diesmal in bester Mittelstürmer-Manier das 1:0 (32.). Derzeit mit Abstand formstärkste Offensivkraft der Eisernen. Leser der Berliner Zeitung waren hier schon vorab informiert.
Danilho Doekhi: Der Abwehr-Hüne spielt von Woche zu Woche mit größerem Selbstverständnis. Gegen den unermüdlichen Onisiwo war immer wieder höchste Aufmerksamkeit gefordert und genau die zeigte der Niederländer. Steigerung im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel.
Aissa Laidouni (ab 69.): Könnte für Union noch ganz wichtig werden. Gleich seine erste Aktion nach Einwechslung war ein toller Pass mit dem Außenrist. Und überhaupt: Die Energie, die er ausstrahlt, macht Lust auf viel mehr!
Mit Eifer dabei
Jérome Roussillon (bis 80.): Zwar nicht fehlerfrei, aber in einigen Fällen zeigte sich seine Spielintelligenz. Holte hier clever einen Freistoß raus und beruhigte da immer wieder das Spiel, wenn es Ruhe brauchte. Vergab offensiv zwei Chancen mit rechts (10.) und links (48.).
Paul Seguin (bis 80.): Zweiter Startelf-Einsatz hintereinander, zum dritten Mal an einem Tor beteiligt. Diesmal flankte er perfekt Richtung Fünf-Meter-Linie, wo Behrens zur Führung einspringen konnte. Muss sich vor der hochkarätigen Konkurrenz im Mittelfeld keinesfalls verstecken. Unglücklich, dass er den Elfmeter zum zwischenzeitlichen Ausgleich verursachte.
Frederik Rönnow: War auf der Linie nur beim Abschluss von Onisiwo gefordert (85.), beim Herauslaufen aber fast immer Herr der Lüfte. Einmal verschätze er sich gegen Ajorque, hatte Glück, dass der Mainzer Angreifer diese Situation nicht nutzen konnte (34.). Schrecksekunde, als er nach einem Zusammenprall mit Onisiwo behandelt werden musste (73.).
Robin Knoche: Verschätzte sich einmal gegen Ajorque, hatte Glück, dass Rönnow gut mitspielte und den Fehler ausbügelte(28.). Darüber hinaus umsichtig, zweikampfstark, routiniert.
Rani Khedira: Gute Übersicht vor dem Führungstreffer. Da spielte er den öffnenden Pass auf Seguin. In der Anfangsphase hätte er per Kopf treffen können, der Ball rutschte ihm über den Scheitel. Gewann 59 Prozent seiner Zweikämpfe. Bestwert bei Union.
Christopher Trimmel: Der Österreicher hatte seine rechte Seite gut im Griff. Seine Ecken und Freistöße verursachten diesmal nicht ganz so viel Gefahr.
Luft nach oben
Diogo Leite: Ließ sich vor einer der aussichtsreichsten Mainzer Gelegenheiten vor dem Seitenwechsel von Danny da Costa düpieren (25.). Wenn die Gäste gefährlich wurden, dann meist über 'seine' Seite. An der kuriosesten Szene des Spiels beteiligt, als er komplett unabsichtlich mit einem Handspiel einen Mainzer Freistoß verursachte. Die Gäste spielten den Ball fair zurück.
Janik Haberer (bis 69.): Schlug eine aussichtsreiche Flanke ins Aus (18.), war ansonsten im Offensivspiel fast unsichtbar. Ein ganzes Stück von seiner Bestform entfernt.
Sheraldo Becker (bis 89.): Er braucht endlich ein Erfolgserlebnis. Symptomatisch die Aktion, in der er den Ball im Laufduell gegen Bell verstolperte (70.). Vielleicht platzt sein Knoten nächste Woche in Leipzig.
Unterdurchschnittlich
Kein Unioner.
Zu spät gekommen
Niko Gießelmann (ab 80.), Morten Thorsby (ab 80.) und Jamie Leweling ab 89.). Die beiden Erstgenannten hatten ihre Füße beim Siegtreffer aber entscheidend mit im Spiel.