0:0 gewonnen! Warum Union Berlin große Chancen aufs Weiterkommen hat

Für den 1. FC Union Berlin ist das Achtelfinale der Europa League ein Stück näher gerückt. Unser Lead-Redakteur Sport kommentiert das Remis bei Ajax.

Die Spieler des 1. FC Union Berlin (im Vordergrund l. Kevin Behrens, r. Josip Juranovic) durften sich in Amsterdam erneut über einen gelungenen Auftritt freuen.
Die Spieler des 1. FC Union Berlin (im Vordergrund l. Kevin Behrens, r. Josip Juranovic) durften sich in Amsterdam erneut über einen gelungenen Auftritt freuen.Gabriel Boia/IMAGO/Eibner-Pressefoto

Erinnern Sie sich noch an den 08. September des vergangenen Jahres? Der 1. FC Union Berlin absolvierte sein erstes Europapokal-Spiel im Stadion An der Alten Försterei und unterlag nach einer ziemlich uninspirierten Vorstellung dem belgischen Vertreter Union Saint-Gilloise mit 0:1.

Nervosität auf der europäischen Bühne? Ein international etwa doch gehobeneres Niveau als in der Bundesliga? Ein knappes halbes Jahr später sind diese Erklärungsversuche Schnee von gestern. Die Köpenicker müssen sich derzeit vor keinem Gegner verstecken. Beeindruckend, wie couragiert die Mannschaft von Trainer Urs Fischer vor 55.000 Zuschauern in der Johan-Cruyff-Arena bei Ajax Amsterdam auftrat, beim 0:0 hochverdient ein Remis mit in die deutsche Hauptstadt nahm. Es war das fünfte Spiel in der Europa League hintereinander ohne Gegentor.

Hinterher mussten sich die Eisernen vielleicht noch ein wenig ärgern, aufgrund der Mehrzahl an Chancen nicht sogar einen knappen Sieg mit in das Rückspiel am 23. Februar (21 Uhr) entführt zu haben. Aber sei's drum: Die torlose Angelegenheit hatte nur einen Gewinner und zwar Union Berlin! Den Gastgebern fiel über 90 Minuten keine Lösung gegen das Abwehr-Bollwerk rund um Fixpunkt Robin Knoche ein. Nicht eine ernsthafte Torchance konnte sich Ajax erspielen. Viel zu wenig, um mit gesundem Selbstvertrauen nächste Woche nach Köpenick zu reisen.

Ajax Amsterdam wird sich An der Alten Försterei die Zähne ausbeißen

Während Union im letzten Drittel zwar auch nicht brillierte, dafür aber immer mal wieder Lösungsansätze aufzeigte, wie es mit einem Torerfolg klappen könnte, war die Mannschaft von Trainer Johnny Heitinga an Ideenlosigkeit nicht zu unterbieten. Der hochgelobte Mohammed Kudus tauchte fast durchgehend ab, Kapitän Dusan Tadic war in vorderster Front ein Totalausfall.

Es fehlt die Fantasie, dass Union Berlin das Heimspiel am nächsten Donnerstag verlieren könnte. Zumal die eingangs erwähnte Pleite innerhalb eines ganzen Jahres die einzige vor heimischem Publikum war. Bayern, Dortmund, Leipzig: Alle anderen Teams haben sich auswärts in diesem so einzigartigen Stadion des deutschen Profifußballs die Zähne ausgebissen. Ajax Amsterdam wird das nicht anders ergehen, Union Berlin kommt weiter.