Aissa Laidouni spricht erstmals über seinen Start bei Union Berlin
Am Dienstag hat sich Aissa Laidouni erstmals den Fragen der Medienvertreter gestellt. Schnell wird klar, dass der neue Mann ambitionierte Ziele hat.

Viel Zeit hat Aissa Laidouni nicht benötigt, um sich an den Spielstil beim 1. FC Union Berlin zu gewöhnen. Schon bei seinen ersten Einwechslungen gegen den VfL Wolfsburg im DFB-Pokal und gegen Mainz 05 machte der 26-Jährige einen gierigen, aggressiven Eindruck. Zuletzt war er in den Spielen in Leipzig und Amsterdam sowie in der jüngsten Partie gegen Schalke 04 in der Startelf.
Trainer Urs Fischer baut auf den Mann, der in diesem Winter für 2,5 Millionen Euro aus Ungarn von Ferencváros Budapest nach Köpenick gewechselt ist. Ein echtes Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass Laidouni bereits 28 Begegnungen für die tunesische Nationalmannschaft absolviert hat, bei der WM in Katar im Mittelfeld der Nordafrikaner gesetzt war.
„Ich bin sehr froh, hier bei Union Berlin gelandet zu sein. Es war immer eines meiner großen Ziele, eines Tages in der Bundesliga zu spielen“, erklärte Laidouni in einer Medienrunde am Dienstag. „Für mich geht es gerade in erster Linie darum, zu verstehen, was der Trainer möchte, und immer mehr zu lernen, wie wir Fußball spielen wollen.“
Fischer und Oliver Ruhnert, Geschäftsführer Profifußball beim 1. FC Union Berlin, hatten Laidouni schon länger auf dem Schirm. Jüngst hatte der Manager verraten, dass eine Verpflichtung „zunächst nicht realistisch“ erschien. Doch die Vorzeichen änderten sich: Der Tunesier spielte trotz Vorrunden-Aus eine gute WM, schlug mit seinem Team dabei den späteren Vizeweltmeister Frankreich (1:0). Und Ruhnert blieb hartnäckig. Diese Beharrlichkeit zahlte sich am Ende aus.
Aissa Laidouni: Über Rumänien und Ungarn zu Union Berlin
Der Karriereweg des Mittelfeldspielers ist eher ungewöhnlich. Von einem Engagement in der Bundesliga war noch nicht zu träumen, als er im Sommer 2018 aus der Zweiten Mannschaft des SCO Angers nach Rumänien zum FC Voluntari wechselte. Zwei Jahre blieb er dort, ehe er dem Lockruf aus Budapest folgte. Ein paar rumänische Sprachkenntnisse sind geblieben und die Erkenntnis, „dass ich dort sehr viel fürs Leben gelernt habe“. Laidouni weiter: „Als Fußballer musst du nicht nur gut auf dem Platz sein, sondern auch mentale Stärke mitbringen. Die Zeit dort hat mich in dieser Hinsicht weitergebracht.“
Mit Ferencváros Budapest könnte es übrigens schon bald ein Wiedersehen geben. Als Gruppensieger in der Vorrunde ist das Team schon für das Achtelfinale in der Europa League gesetzt. Genau dorthin will Laidouni jetzt auch mit den Eisernen. Nach dem 0:0 im Hinspiel bei Ajax stehen die Chancen für das Rückspiel am Donnerstag (21 Uhr) gar nicht schlecht. An ein Aufeinandertreffen mit alten Bekannten will Unions Nummer 20 aber noch gar nicht denken. Oder an ein Spiel in der Runde danach beim FC Barcelona. „Zunächst müssen wir dafür Ajax schlagen. Das wird schwer genug, aber ich werde mit einhundert Prozent auf dem Platz alles dafür geben“, so Laidouni.