Vor dem Spiel bei Ajax: Ein personelles Fragezeichen und ein großes Ziel
Der 1. FC Union Berlin fiebert dem Hinspiel der Play-offs zum Achtelfinale der Europa League in Amsterdam entgegen. Trainer Urs Fischer hat dabei einen Wunsch.

Im Grunde genommen ist alles wie immer. Für den 1. FC Union Berlin steht ein Pflichtspiel auf dem Programm und Trainer Urs Fischer lässt sich im Vorfeld nicht in die Karten gucken. Es stellt sich die dringende Frage, wer im Hinspiel der Play-offs zum Europa-League-Achtelfinale bei Ajax Amsterdam (Donnerstag, 18.45 Uhr) im Mittelfeld den gesperrten Janik Haberer ersetzt. Doch der Schweizer schweigt beziehungsweise sagt: „Namen werde ich nicht nennen.“
Um ehrlich zu sein, ist bei Union Berlin aber derzeit gar nichts wie immer. Der gesamte Verein fiebert dem Aufeinandertreffen mit dem niederländischen Rekordmeister entgegen. Das war auch auf der internationalen Pressekonferenz am Mittwoch spürbar und daraus will auch Fischer gar keinen Hehl machen. „Natürlich macht das etwas mit mir“, sagte der Coach auf Nachfrage der Berliner Zeitung, ob das Spiel trotz seiner langen Trainerkarriere noch eine besondere Bedeutung habe. „Der Verein und alle Fans sollen das auch genießen“, wünscht sich Fischer.
Trotz aller Glücksgefühle angesichts dieser lang in Erinnerung bleibenden Auswärtsfahrt, darf der sportliche Reiz nicht zu kurz kommen. „Es geht darum, den vollen Fokus auf die 90 Minuten zu richten. Unser Ziel ist es, dass wir uns eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel verschaffen“, formuliert Fischer seine Erwartungshaltung für den Donnerstagabend.
Doch die Hürde ist verdammt hoch. Während Ajax Amsterdam unter Trainer Alfred Schreuder zunächst ins neue Jahr taumelte, die Negativserie ihn gar den Job kostete, hat sich das Team gefangen. Johnny Heitinga heißt der Schreuder-Nachfolger und holte vier Siege aus vier Spielen. Eine makellose Bilanz. „Sie haben unter ihm neue Stabilität gewonnen, sind wieder mittendrin im Rennen um die Meisterschaft. Für mich ist das eine Champions-League-Mannschaft“, adelt Fischer den Gegner.
Thorsby und Juranovic wohl in der Union-Startelf
Im vergangenen Jahr zeigte Eintracht Frankfurt, wie man in der Europa League ganz weit kommen kann. Runde für Runde warfen die Hessen die europäische Konkurrenz aus dem Wettbewerb, sicherten sich am Ende den Titel. Hat Fischer der Mannschaft davon Bilder oder Videos gezeigt? Wird der Husarenritt der Eintracht Teil seiner Ansprache? „Nein“, verdeutlicht Fischer. „Auch wenn Frankfurt es im letzten Jahr phänomenal gemacht hat, wollen wir ganz allein bei uns bleiben.“
Achso, auch wenn der Köpenicker Übungsleiter es nicht verriet: Es gilt als fast sicher, dass Morten Thorsby den gesperrten Haberer ersetzen wird. Und weil auch Kapitän Christopher Trimmel in der Gruppenphase die eine Gelbe Karte zu viel sammelte, wird an seiner Stelle der Kroate Josip Juranovic die rechte Außenbahn beackern.