Triumph eines Heimkehrers: Alle Union-Profis in der ausführlichen Einzelkritik
Der 1. FC Union Berlin muss bei Werder Bremen erst einem Rückstand hinterherlaufen, gewinnt dann aber verdient. Hier kommt die Einzelkritik zu allen Spielern.

Herausragend
Kevin Behrens (bis 73.): Startelf-Chance genutzt! Nicht nur wegen seines Siegtreffers bester Gästespieler auf dem Platz. Setzte vor dem 1:1 energisch nach und war für die Bremer Defensive immer wieder unangenehm zu verteidigen. Schon nach fünf Minuten war klar, dass sich der Angreifer in seiner Geburtsstadt einiges vorgenommen hatte, als er Werder-Torwart Jiri Pavlenka aggressiv anlief und schon da mit einer Grätsche fast zum Torerfolg gekommen wäre. Auf ein Neues im Stadtderby.
Gut zu Fuß
Josip Juranovic: Bemerkenswertes Bundesliga-Debüt des kroatischen WM-Teilnehmers. Hatte erst zwei Tage mit der Mannschaft trainiert, wurde von Urs Fischer trotzdem von Beginn an nominiert. Krönte seine Leistung mit der punktgenauen Ecke auf Behrens’ Kopf vor dem 2:1.
Danilho Doekhi: Der Matchwinner aus dem Hoffenheim-Spiel trat diesmal offensiv nicht in Erscheinung, war in der Dreier-Abwehrkette dafür ein Fels in der Brandung. Gegenspieler Marvin Ducksch, sonst immer ein Aktivposten in der Werder-Elf, sah gegen den Niederländer überhaupt kein Land.
Janik Haberer (bis 84.): Belohnte sich mit seinem vierten Saisontor für eine gute Leistung. War oft Initiator schneller Berliner Gegenangriffe, insbesondere in der zweiten Halbzeit.
Sheraldo Becker (bis 84.): Viel aktiver als noch am vergangenen Wochenende. Mit seinen Antritten kam die Werder-Abwehr nie zurecht. Hatte Pech, dass sein traumhafter Treffer zum möglichen 2:1 kurz vor der Pause wegen eines vorangegangenen Handspiels von Behrens zurückgenommen wurde.

Mit Eifer dabei
Diogo Leite: Nach seiner Rot-Sperre direkt wieder in der Startelf. Verdrängte damit Paul Jaeckel auf die Bank. Kümmerte sich überwiegend um Niclas Füllkrug, der nur zu zwei gefährlichen Abschlüssen kam. Gut zu sehen, dass er mit seinem linken Fuß noch mehr Möglichkeiten in der Spieleröffnung bietet.
Frederik Rönnow: Musste diesmal kaum eingreifen. Hatte Pech, dass er den Ball beim Gegentreffer aus Nahdistanz durch die Beine bekam. Strahlte ansonsten die gewohnte Ruhe aus.
Niko Gießelmann (bis 88.): Hatte seine beste Aktion kurz nach dem Ausgleichstreffer, als er mit einem überragenden Tackling gegen Leonardo Bittencourt den fast sicheren Rückstand verhinderte. Ansonsten unauffällig, aber besser als gegen Hoffenheim. Hätte nach einer Stunde den dritten Berliner Treffer erzielen können, schoss aber übers Tor.
Robin Knoche: Im Prinzip ein grundsolides Spiel des Innenverteidigers. Beim Gegentor durch Amos Pieper kam er aber nicht in den Zweikampf.
Luft nach oben
Rani Khedira: Der Kapitän wirkte in anderen Spielen schon spritziger und etwas bissiger in den Zweikämpfen.
Genki Haraguchi (bis 73.): Verursachte den Freistoß vor dem Gegentreffer und blieb im Gegensatz zu Pendant Haberer auf der zweiten Achter-Position offensiv eher blass.
Unterdurschschnittlich
Kein Unioner.
Zu spät gekommen
Jordan (ab 73.), Seguin (ab 73.), Schäfer (ab 84.), Leweling (ab 84.) und Roussillon (ab 88.). Für Roussillon war es der erste Einsatz im Trikot der Köpenicker, Schäfer spielte erstmals nach Verletzungspause wieder.