Timo Baumgartl: „Vermutet habe ich es, gehofft nicht“

Äußerst selten bekamen die Union-Fans Timo Baumgartl zuletzt im Trikot der Eisernen zu sehen. Gegen Schalke war es mal wieder so weit.

Timo Baumgartl verteidigte im Spiel gegen Schalke solide. Donnerstag bei Unions Kracher-Partie gegen Ajax muss er wieder zuschauen.
Timo Baumgartl verteidigte im Spiel gegen Schalke solide. Donnerstag bei Unions Kracher-Partie gegen Ajax muss er wieder zuschauen.Mathias Renner/City-Press GmbH

Es ist ruhig geworden um Timo Baumgartl. Der Abwehrspieler des 1. FC Union Berlin spielte in den vergangenen Wochen beim Höhenflug der Eisernen nur noch eine Nebenrolle. Bis zum Sonntag und dem 0:0 gegen Schalke stand für den 26-Jährigen eine Null in der Statistik der Einsatzminuten in diesem Jahr.

In der Dreier-Abwehrkette haben sich Robin Knoche, Diogo Leite und Danilho Doekhi festgespielt, als erster Ersatzkandidat schien Paul Jaeckel bereitzustehen. Als Diogo Leite jetzt gegen Schalke krankheitsbedingt ausfiel, stand Baumgartl in der Startelf und nicht wenige Beobachter wunderten sich über diese Personalie.

„Stand heute sind wir von Timo mehr überzeugt gewesen. Er hat unter der Woche im Training einen guten Eindruck hinterlassen und hatte da die Nase gegenüber Paul Jaeckel vorn“, begründete Trainer Urs Fischer die Entscheidung anschließend auf der Pressekonferenz.

„Es war schön, nach drei Monaten mal wieder zu spielen. Für mich ist es nach der langen Krankheit wichtig, Einsatzminuten zu sammeln“, erklärte Baumgartl hinterher und sprach dabei noch einmal seine schwere Erkrankung aus dem vergangenen Jahr an. Monatelang hatte er gegen einen Tumor im Hoden gekämpft, musste eine Operation und Chemotherapie-Behandlung über sich ergehen lassen.

Zukunft von Timo Baumgartl beim 1. FC Union Berlin ist unsicher

Jetzt steht er wieder voll im Saft, seine Zukunft bei den Köpenickern ist dennoch fraglich. Aktuell ist er im zweiten Jahr vom niederländischen Spitzenklub PSV Eindhoven ausgeliehen, im Sommer besitzt Union Berlin eine Kaufoption für den Innenverteidiger. Aktuell würde dieses Geschäft aus Sicht der Eisernen allerdings keinen Sinn ergeben. Zu groß ist der Vorsprung der drei gesetzten Verteidiger.

Am Donnerstag (21 Uhr) gegen Ajax Amsterdam wird Timo Baumgartl wieder einmal nicht im Kader stehen. Er steht nicht auf der 23 Mann umfassenden Nominierungsliste des Vereins für den internationalen Wettbewerb. „Ich bin professionell genug, zu akzeptieren, dass das eine Entscheidung vom Verein und vom Trainer ist. Aber ich freue mich natürlich nicht darüber“, macht er keinen Hehl daraus, dass er beim Kracher in den Play-offs gerne dabei gewesen wäre.

Ob er damit rechnen konnte, nicht nominiert zu werden? „Vermutet habe ich es, gehofft nicht“, lächelte der 26-Jährige.