Union-Coach Urs Fischer vor dem Derby: „Erwarte ein ganz, ganz heißes Spiel“
Urs Fischer zeigt sich auf der Pressekonferenz vor dem Stadtderby bei Hertha BSC demütig. Der Coach des 1. FC Union Berlin erwartet ein enges Duell.

Das überraschte nicht. Ein entspannt wirkender Urs Fischer warnte auf der Pressekonferenz am Freitag davor, Hertha BSC im Stadtderby am Sonnabend (15.30 Uhr) zu unterschätzen. Der Coach des 1. FC Union Berlin erklärte: „Es erwartet uns eine ganz schwere Aufgabe. Ich lasse mal die letzten zwei Spiele der Hertha weg.“
Zu den 15 Partien der „Alten Dame“ vor dem Restart der Bundesliga sagte er: „Sie waren gut organisiert, kompakt, das waren wirklich immer enge Spiele, mit einem Tor Differenz.“ Er ergänzte: „Da kommt eine Mannschaft mit viel Geschwindigkeit auf uns zu.“ Genau damit habe man beim 3:1-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim und auch beim 2:1-Erfolg beim SV Werder Bremen Probleme gehabt.
Deshalb erklärte der Schweizer Übungsleiter: „Das müssen wir ganz sicher morgen besser machen.“ Schließlich weiß auch der erfahrene Trainer, dass Hertha die Saison mit einem Derbysieg in eine deutlich positivere Richtung lenken könnte.
Folglich sagte er: „Ich erwarte ein ganz, ganz heißes Spiel.“ Dabei zeigte er einige Parallelen zwischen den Eisernen und der Alten Dame auf. Letztere habe in Bochum nicht „die beste erste Hälfte“ erwischt, sein Team sei gegen Hoffenheim ebenfalls nicht gut gestartet.

Urs Fischer hofft, dass Union Berlin auch 2023/24 gegen Hertha BSC spielt
Zudem gebe es solche Spiele wie das 0:5 von Hertha gegen den VfL Wolfsburg unter der Woche mal. Fischer erinnerte an das 0:5 seiner Mannschaft am 6. November 2022 bei Bayer 04 Leverkusen: „Mund abwischen, weiter geht’s. Ich glaube schon, dass sie morgen für dieses Derby bereit sein werden.“
Er hofft dabei übrigens, dass es dieses Stadtduell auch im kommenden Jahr noch gibt und der Rivale nicht absteigt: „Das sind Spiele mit vielen Emotionen, es wird viel geredet und geschrieben. Das würde ich wirklich vermissen.“
Dabei weiß der Coach für das Duell am morgigen Sonnabend aber auch, dass es seine Truppe in der Hand hat, die Begegnung für sich zu entscheiden: „Wir müssen wieder die Basics abrufen.“ Dabei wolle er nicht zum dritten Mal nach dem Restart der Liga in Rückstand geraten, denn den jedes Mal aufzuholen, erfordere einen hohen Kraftaufwand.
Der ist bei Englischen Wochen auf Dauer immer schwerer hinzubekommen, gerade mental. Das weiß auch Fischer, der deshalb erläuterte: „Es gilt, ans Limit zu gehen, viele richtige Entscheidungen zu treffen. Wir haben genügend Punkte, die wir erfüllen müssen, um am Schluss erfolgreich zu sein.“

Union-Coach Urs Fischer über sein Team: „Die Jungs sind klar im Kopf“
Dabei sprach er das 0:1 in Bremen an, das man zu einfach bekommen habe: „Wir tun gut daran, nicht allzu viel auf den Gegner zu schauen.“ Man müsse sich fragen: „Was müssen wir erledigen, damit wir dieses Spiel erfolgreich bestreiten können?“
Viel Zeit zum Trainieren war dabei nicht: „Wir haben versucht, bestmöglich zu regenerieren, leicht trainiert, vor allem mit denjenigen, die nicht gespielt haben. Ich denke, wir haben das gut hinbekommen.“
Doch wie schaffe er es bei diesem Höhenflug eigentlich, demütig zu bleiben? „Eigentlich ganz einfach, indem wir es jeden Tag vorleben. Die Jungs sind klar im Kopf, die wissen, um was es geht. Die wissen, was sie jeden Tag abrufen müssen, um dann bereit zu sein. Da habe ich überhaupt keine Angst.“
Das ordnete er selbst noch mal ein: „Wir haben nach wie vor Ziele, die wir noch nicht erreicht haben. Es ist der 18. Spieltag, wir haben noch ein bisschen zu laufen, bis das Ziel in Sichtweite ist.“