Vor DFB-Pokalspiel in Chemnitz bangt Union Berlin um Trainer Urs Fischer

Der Cheftrainer fehlte verletzt bei der Pressekonferenz und beim Training. Sein Assistent Markus Hoffmann könnte beim Regionalligisten zu zweitem Einsatz kommen.

Ob Co-Trainer Markus Hoffmann (l.) am Montag neben Urs Fischer in Chemnitz auf der Bank sitzen wird oder das Spiel ohne den Cheftrainer coachen muss, wird sich erst kurzfristig zeigen.
Ob Co-Trainer Markus Hoffmann (l.) am Montag neben Urs Fischer in Chemnitz auf der Bank sitzen wird oder das Spiel ohne den Cheftrainer coachen muss, wird sich erst kurzfristig zeigen.Imago/Matthias Koch

Daran, dass der 1. FC Union Berlin bei Verletzungen seiner Spieler schon seit längerer Zeit keine genauen Angaben über die Art der Verletzung und die Ausfallzeit macht, hat man sich mittlerweile schon gewöhnt. So wenig informativ diese Vorgehensweise ist, so ist sie zumindest eins: konsequent. Dass aber nicht einmal beim Trainer eine Ausnahme gemacht wird, verwunderte am Wochenende etwas. Vor dem ersten Pflichtspiel am Montagabend (18 Uhr) im DFB-Pokal beim Chemnitzer FC fehlte Urs Fischer bei der Pressekonferenz und bei der Trainingseinheit zuvor mit der Mannschaft. Man wünsche ihm gute Besserung, wisse aber noch nicht, ob der Schweizer am Montag bei der Busfahrt nach Chemnitz dabei sein werde, sagte Pressesprecher Christian Arbeit.

Markus Hoffmann stand schon gegen die Bayern an der Seitenlinie

Markus Hoffmann, der den verletzten Trainer vertreten durfte, hielt sich ebenfalls bedeckt und verwies darauf, dass er kein Arzt sei. Als Vertreter des verletzten Fischer liegt seine Kernkompetenz im Fußball. In seiner Funktion als Assistenztrainer durfte er seinen Chef schon einmal 2020 beim Restart der Bundesliga gegen den FC Bayern München an der Seitenlinie ersetzen; ob er das auch am Montag in Chemnitz tun wird, lässt sich vermutlich, genau wie der exakte Kader, erst von der Aufstellung ablesen.

Wer auch immer diese vornehmen wird: Er kann aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Tymoteusz Puchacz hat noch Trainingsrückstand und wird wohl nicht dabei sein. Es sei aber durchaus möglich, dass die beiden Trainingslager-Zugänge Diogo Leite und Morten Thorsby in das Aufgebot rutschten, wenngleich Hoffmann einen Startelfeinsatz des Duos noch ausschloss: „Die Zeit der Eingewöhnung war zu kurz, sie werden noch keine Rolle spielen“, so der Assistenztrainer der Eisernen.

1. FC Union und Chemnitz wissen noch nicht so recht, wo sie stehen

Der Kader aber ist auch ohne das Duo stark genug, um die Hürde Chemnitzer FC zu überspringen. Dennoch: Die Handschrift von Trainer Christian Tiffert sei in der Spielweise des Gegners zu sehen, sagte Hoffmann, der Regionalligist sei gut im Umschalten, aber auch mutig im Herausspielen. Hoffmann sprach von keiner einfachen Aufgabe. Dass der 1. FC Union als klarer Favorit in die Partie geht, weiß aber auch er: „Das ist klar. Trotzdem werden wir die ganze Sache so seriös und mit genauso viel Respekt wie jedes Meisterschaftsspiel angehen.“ Von den rar gesäten Testspielen der Sachsen habe man sich Bildmaterial besorgt: „Wir fahren also nicht ins Blaue dorthin“, so Hoffmann. „Sie haben genau wie wir noch kein Pflichtspiel in den Beinen und wissen auch noch nicht so recht, wo sie stehen.“

Den Nachteil des fehlenden Spielrhythmus, den beispielsweise Bundesligist 1. FC Köln bei Zweitliga-Spitzenreiter Regensburg in Form einer Niederlage und des Pokal-Aus zu spüren bekam, müssen die Eisernen nicht fürchten. Stattdessen dürfte die Generalprobe gegen Nottingham Forest in der Vorwoche noch einmal gezeigt haben, welche Möglichkeiten in der Mannschaft stecken – und die wird darauf brennen, das am Montag im ersten Pflichtspiel unter Beweis zu stellen. Mit oder ohne Urs Fischer an der Seitenlinie.