Wo soll das alles eigentlich noch hinführen, Union?

Die Dominanz der Eisernen macht es schwer, nicht ins Träumen zu verfallen.

Die Eisernen bejubeln ihren Kantersieg gegen Arminia Bielefeld.
Die Eisernen bejubeln ihren Kantersieg gegen Arminia Bielefeld.imago-images/Contrast

Berlin-Köpenick-Mir ist es schwergefallen, beim 5:0 des 1. FC Union gegen Arminia Bielefeld nicht im Minutentakt „Wow!“, „Irre!“ und „Wahnsinn!“ zu murmeln. Im leeren Stadion An der Alten Försterei hätte das sicher den einen oder anderen Kollegen genervt. Doch ein paar Mal konnte ich nicht an mich halten. Wow, das war einfach irre, was die Eisernen da für ein wahnsinnig gutes Spiel ablieferten.

Wie schon beim 4:0 gegen den FSV Mainz 05 vor einigen Wochen drängte sich bei einem so deutlichen Ergebnis zwar kurzzeitig die Frage auf, ob die Eisernen wirklich so stark gewesen waren oder die Gäste aus Bielefeld einfach einen überdurchschnittlich schlechten Tag erwischt hatten. Doch wie schon gegen Mainz hieß die Antwort: Dit is' Union. Und zwar der 1. FC Union in der Saison 2020/21.

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Was nach diesem zuckersüßen Sieg bleibt, ist die Frage: Wohin soll das eigentlich alles noch führen? Am Sonnabend grüßten die Eisernen von Rang vier (VIER!), vor ihnen nur RB Leipzig, Borussia Dortmund und der FC Bayern (LEIPZIG! DORTMUND! BAYERN!), gehen wenigstens als Sechster in die Länderspielpause. Völlig klar, die Saison ist noch lang und jeder Punkt ist derzeit einer für den erneuten Klassenerhalt, doch irgendwie kribbelt die Frage dennoch im Hinterkopf, wenn man sieht, wie dominant die Eisernen auftreten, wie sie ihren Gegnern phasenweise, aber doch seit Wochen konstant und immer wieder, bereits im zweiten Bundesligajahr ihre ganz eigene Spielweise aufzwingen, die Kontrahenten zu Nebendarstellern in ihrer ganz persönlichen Vorstellung degradieren.

Kurz: Ich habe keine Antwort auf die Frage, wohin das führen soll. Ich kann mir nur wünschen, dass die Eisernen auch nach der Länderspielpause diese Leistungen bestätigen. Dass sie so schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern und selbst entscheiden können, wohin es als nächstes gehen soll. Und dass sich bald möglichst viele Fans im Stadion An der Alten Försterei - und auswärts! - selbst ein Bild davon machen können wie unwiderstehlich dieser 1. FC Union in dieser Saison auftritt.