1. FC Union: Union vor brisanter Woche
„Eisern“ Union steht vor einer heißen Woche. Der Saisonstart ist nach der Pleite in Heidenheim endgültig misslungen, die Berliner warten weiter auf den ersten Sieg in der neuen Spielzeit der 2. Fußball-Bundesliga. Und ausgerechnet jetzt kommt der aufstrebende Aufsteiger RB Leipzig in die „Alte Försterei“. Für die Fans des Traditionsclubs 1. FC Union Berlin ist RasenBallsport Leipzig ein Feindbild, weil der Emporkömmling aus Sachsen mit Millionen des Brauseherstellers aus Salzburg unterstützt wird.
12 Pflichtspiele ohne Sieg
Auch die Vereinsführung der Unioner hat sich schon vor Jahren deutlich positioniert. Im Frühjahr 2011 wurde ein bereits vereinbartes Testspiel gegen die damals noch viertklassigen Leipziger nach Protesten von Union-Fans abgesagt.
Dem Pflichtspiel am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) kann sich Union nicht mehr entziehen. „Ich glaube, RB Leipzig wird für die gesamte Liga eine Herausforderung. Aber wir sind alle gut beraten, nicht RB Leipzig als Produkt zu bekämpfen. Dann müsste man eher an der Gesellschaft etwas ändern“, äußerte Union-Präsident Dirk Zingler kürzlich im Fachmagazin „kicker“.
Ohnehin hat der Berliner Club derzeit genug eigene Probleme. Mit drei Punkten sind die „Eisernen“, die in der Vorsaison sogar kurz an einem möglichen Erstliga-Aufstieg geschnuppert hatten, auf Abstiegsplatz 17 abgestürzt. Saisonübergreifend sind es schon zwölf Pflichtspiele ohne Sieg. In Heidenheim konnten auch die Last-Minute-Einkäufe Sebastian Polter, Martin Kobylanski und Maximilian Thiel die bittere Niederlage nicht verhindern. „Jeder will und versucht, aber derzeit reicht es nicht“, sagte Mittelfeldmann Benjamin Köhler.
„Die Ergebnisse kommen irgendwann“
Der bislang glücklose Trainer Düwel, der im Sommer den Langzeit-Coach Uwe Neuhaus abgelöst hatte, bescheinigte seinem Personal zwar, in Heidenheim „mit Herzblut, offensiv, temporeich und ordentlich“ Fußball gespielt zu haben. Allerdings standen die Berliner wieder mit leeren Händen da, da sie sich ihre Bemühungen durch zahlreiche Fehler selbst zerstörten. „Die Ergebnisse kommen irgendwann“, beruhigte Düwel im rbb-Sportplatz: „Da mache ich mir keine Sorgen.“
Am Sonntag will der Chefcoach seine Spieler mental und körperlich bestens vorbereitet ins heiße Duell mit dem Tabellen-Zweiten Leipzig im bereits ausverkauften Köpenicker Stadion schicken. Kobylanski (Knieprobleme) und Christopher Quiring (Rückenbeschwerden) fehlten beim Auslaufen am Montag. „Auch wenn Leipzig mit vorn dabei ist: Ich will gewinnen“, betonte Köhler: „Das ist gar keine Frage. Wir spielen zu Hause. In der 2. Liga kann jeder jeden schlagen.“ (dpa)