Die Null steht! Deutschlands Hockey-Damen haben bei der Weltmeisterschaft in Spanien und den Niederlanden bereits das dritte Spiel in Serie kein Gegentor kassiert. „Es ist ein sehr wichtiger Entwicklungsschritt, zu wissen, dass wir uns auf die Defensive verlassen können“, sagte Bundestrainer Valentin Altenburg nach dem 1:0 im Viertelfinale von Amstelveen gegen Neuseeland. Stürmerin Charlotte Stapenhorst ergänzte: „Nun können wir uns dazu noch auf die Fahne schreiben, dass man auch mit drei Leuten weniger verteidigen kann, ohne ein Tor zu kassieren.“
Deutsches Team in doppelter Unterzahl
Schließlich war Deutschland am Dienstag zehn Minuten vor Schluss nach Grünen Karten gegen Anne Schröder und Pauline Heinz in zweifache Unterzahl geraten, ehe der Gegner auch noch die Torfrau durch eine elfte Feldspielerin ersetzte. „Ich habe uns noch nie so krass verteidigen und zugleich so befreit offensiv aufspielen sehen“, meinte Stapenhorst, die bei den zuletzt bitteren Viertelfinal-Pleiten bei der Weltmeisterschaft 2018 und Olympia 2021 auch Teil des Teams gewesen war.
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Unter dem neuen Coach, der erst zu Jahresbeginn vom Belgier Xavier Reckinger übernommen hat, haben die Akteurinnen neues Selbstvertrauen getankt. „Ich bin seit langem nicht mehr so gelassen auf dem Hockeyplatz gewesen. Mit ‚Valli‘ ist zurückgekommen, dass ich Hockey spiele, weil es mir so viel Spaß macht“, verriet die Berlinerin. Dem kann Pia Maertens nur zustimmen: „Wir sind alle megahappy, endlich mal wieder ein K.-o.-Spiel so gut gespielt und den Kopf bei uns behalten zu haben.“
Nun geht es für den Zweiten der vergangenen Europameisterschaft, der erstmals seit zwölf Jahren wieder in den Top Vier der Welt steht, nach Terrassa. Gegner am Sonnabendabend wird in Spanien der Sieger des Viertelfinal-Duells Argentinien gegen England (Mittwoch/19 Uhr) sein. „Wir gehen voller Vorfreude in Richtung Spanien. Es ist gut, dass wir schon am Mittwoch fliegen und uns noch akklimatisieren können“, meinte die Kölnerin.
Deutsche Damen müssen noch konsequenter im Abschluss werden
Nach den spielerisch überzeugenden Auftritten im letzten Vorrundenspiel gegen den WM-Zweiten Irland (3:0) sowie den 1:0-Erfolgen im Achtelfinale gegen Südafrika und nun gegen Neuseeland müssen Altenburgs Damen im Abschluss dennoch konsequenter werden. Und vor allem an der schwachen Strafeckenquote – nur einer von 27 Versuchen führte bislang in der K.-o.-Runde zum Torerfolg – arbeiten.
„Es ist für uns als Mannschaft nicht so schlecht, wenn die Spiele eng sind“, meinte Altenburg. „Wir spielen jetzt auf einem ganz anderen Platz. Bislang hat nicht viel gefehlt, wir werden unsere Ecken genau so weiter durchziehen und haben noch Luft nach oben.“ Und genau diese gilt es auszuschöpfen, um den Traum von der ersten WM-Medaille seit 1998 zu realisieren.