Alba Berlin erwartet in Bamberg erneut ein sehr physisches Spiel des Gegners

Die Berliner können am Donnerstag die Play-off-Serie bereits für sich entscheiden. Mit körperlich robusterer Gangart der Gegner kommen sie mittlerweile klar.

Es geht auch kämpferisch: Alba Berlins Maodo Lo (l.) steckte die harte Gangart der Bamberger in Spiel zwei der Serie sehr gut weg.
Es geht auch kämpferisch: Alba Berlins Maodo Lo (l.) steckte die harte Gangart der Bamberger in Spiel zwei der Serie sehr gut weg.Imago/Andreas Gora

Wer hat Alba Berlin in den vergangenen Jahren nicht alles für den schönen Basketball gelobt, der unter Aito Garcia Reneses etabliert und seit dieser Saison von seinem früheren Assistenten und Nachfolger Israel Gonzalez fortgeführt wird. Jeder wusste: Wenn dieses Alba-Team ins Rollen kommt, ist es nur schwer zu stoppen. Doch jedes noch so toll funktionierende System hat seine Schwäche. Bei den Berlinern hatten die Gegner irgendwann die körperliche Härte als Schlüssel zum Erfolg ausgemacht – attackiere sie hart und sie werden schwächeln. Besonders der FC Bayern München hat das bis vor zwei Jahren oftmals unter Beweis gestellt, wenn selbst hohe Berliner Führungen durch eine höhere Intensität im Spiel noch gedreht wurden.

Alba hat dem eigenen Baukasten ein Element hinzugefügt

Vielleicht mag es an den zwei Meisterschaften und zwei Pokalsiegen der vergangenen zweieinhalb Jahre liegen, die der Mannschaft ein anderes Selbstbewusstsein gegeben haben, eventuell sind es auch die punktuellen personellen Änderungen im Kader und die Entwicklung der übrigen Spieler – aber: Das Alba-Team der Saison 2021/22 scheint dem eigenen Baukasten noch ein weiteres Element hinzugefügt haben. Die bisherigen beiden Spiele der Play-off-Serie gegen Brose Bamberg haben gezeigt, dass Alba Berlin mittlerweile mehr ist, als das Team, das nur schönen Basketball kann. War im ersten Spiel noch ein Offensivspektakel beider Mannschaften, welches mit einem rekordverdächtigen 114:89-Sieg der Gastgeber endete, zu bestaunen, versuchten es die Bamberger im zweiten Aufeinandertreffen mit körperlicher Härte.

Aber: Spieler wie Johannes Thiemann oder Maodo Lo haben gelernt, damit umzugehen, die vor der Saison verpflichteten Jaleen Smith und Yovel Zoosmann scheinen solch eine Gangart des Gegners fast sogar zu mögen. „Das macht einfach Spaß“, sagte Louis Olinde zum stärkeren Fokus des Gegners auf die Defensive. An dem wird sich wahrscheinlich auch am Donnerstag (19 Uhr) nicht viel ändern. „Wir werden wieder ein ähnliches Spiel zu erwarten haben. Also mit viel Physis und hoher Intensität“, sagt Sportdirektor Himar Ojeda. „Mit ihren Fans im Rücken wird es noch schwieriger. Wir müssen uns auf ein enges und kompliziertes Spiel einstellen und Lösungen finden.“

Luke Sikma und Ben Lammers sind fraglich

Denn während sich Alba Berlin bei einem Sieg bereits für das Halbfinale qualifizieren kann, droht den Bambergern das Aus. „Sie werden noch einmal alles reinpacken“, sagt Johannes Thiemann, der allerdings wegen einer Knieschwellung nicht trainieren konnte. Wie schon zu Beginn der regulären Saison plagen Alba Berlin auch zu Beginn der Play-offs auf der Centerposition personelle Sorgen: Christ Koumadje musste ohne Praxis in die Play-offs gehen, Ben Lammers hat mit muskulären Problemen gegen Bamberg bislang aussetzen müssen und ist, genau wie der zuletzt krankheitsbedingt fehlende Kapitän Luke Sikma, auch für Donnerstag fraglich. Doch nicht nur im Umgang mit einer härteren Spielweise des Gegners, sondern auch mit personellen Problemen ist Alba Berlin mittlerweile erprobt.