Alba Berlin FC Bayern: Keine Strafe für Alba nach Fan-Provokation

Berlin - Basketball-Bundesligist Alba Berlin geht nach den Fan-Provokationen gegen Ex-Spieler Heiko Schaffartzik im Duell gegen Bayern München straffrei aus. „Nach unserer Auffassung ist der konkrete Sachverhalt nicht dazu angetan, erhebliche Besorgnis zu entwickeln. Und nach unserer Auffassung handelt es sich hierbei nicht um ein Kreuz, sondern um eine laienhaft gefertigte Haltekonstruktion“, teilte Liga-Geschäftsführer Jan Pommer am Donnerstag mit.

Ein Zuschauer hatte beim Spiel in der Hauptstadt ein Trikot des Bayern-Nationalspielers und Ex-Berliners Schaffartzik mit der Aufschrift „Verkauft!“ und „kein Berliner“ an einem Kreuz aus Metall-Stangen aufgehängt. Das empörte Verantwortliche und Spieler des FC Bayern, die Schaffartzik symbolisch ans Kreuz geschlagen sahen.

Die BBL hatte nach der Beschwerde des FC Bayern mit Vertretern beider Clubs Gespräche geführt, um sich ein Gesamtbild des Geschehens am Rande des hitzigen Duells in Berlin zu verschaffen. Laut Pommer ist eine solche Trikotpräsentation „im Ergebnis eher bedenklich als zu verurteilen. Insofern ist für uns diese Sache abgeschlossen.“

Kein Vergleich zu Südeuropa

Die Berliner waren sich ohnehin keines Vergehens bewusst. „Wofür sollte es eine Strafe geben?“, fragte Berlins Sportdirektor Mithat Demirel. Als sich die Familie Schaffartzik während des Spiels bei Alba-Manager Marco Baldi über das Kreuz beschwert habe, sei Baldi zu den Zuschauern gegangen und habe es abhängen lassen. Die Bayern-Verantwortlichen behaupteten hingegen, Baldi habe das aufgehängte Trikot gebilligt. „Das ist reine Stimmungsmache der Bayern“, ärgerte sich Demirel.

Die Spieler der Berliner zeigten sich über die anschließenden Diskussionen überrascht. „Das wird gerade ein bisschen hochgepusht. Im Spiel habe ich das gar nicht mitbekommen“, sagte Alba-Kapitän Sven Schultze: „Das ist sowieso nicht vergleichbar mit Südeuropa. In Griechenland fliegen Münzen, und es wird in der Halle geraucht, in Italien rennen Männern mit Anzügen aufs Feld und gehen Spieler und Schiedsrichter an.“ (dpa)