Alba Berlin holt sich mit einem knappen Sieg gegen Ludwigsburg den zweiten Platz

Wenige Sekunden vor dem Ende vergeben die Gäste die Chance auf den Sieg. Die Berliner holen sich stattdessen Selbstvertrauen vor den Playoffs.

Alba Berlin und Kapitän Niels Giffey (links) mussten gegen Ludwigsburg und Jaleen Smith bis zum Ende um den knappen Sieg kämpfen.
Alba Berlin und Kapitän Niels Giffey (links) mussten gegen Ludwigsburg und Jaleen Smith bis zum Ende um den knappen Sieg kämpfen.Imago/Contrast

Berlin-Diesen Dreier wollte Jaleen Smith unbedingt nehmen. Und hätte der Ludwigsburger seinen Wurf kurz vor Spielende getroffen, wäre er mit seinem Team sicher als Sieger aus der Arena am Ostbahnhof gegangen. Der insgesamt 42. Dreierversuch des Tabellenersten aber ging vorbei und so war es das Team von Alba Berlin, das am Dienstagabend nicht nur als 79:78-Sieger vom Feld ging, sondern sich damit auch vorzeitig Platz zwei in der Hauptrunde sicherte. „Das war wichtig für uns“, sagte Alba-Kapitän Niels Giffey, „es ist wichtig, dass man vor den Playoffs diese Siegermentalität bekommt.“

Ludwigsburg bringt sich vor dem Anpfiff in Stimmung

Auch die Ludwigsburger hatten sich früh in Stimmung gebracht: Das, was sie da an Lautstärke auf das Parkett brachten, erinnerte fast ein wenig an das Vorspiel der neuseeländischen Rugby-Nationalmannschaft, wenn die sich vor einer Partie motiviert. Der Wort- und Anführer, nicht nur in diesen Minuten vor dem Anpfiff, trug die Trikotnummer drei der in schwarz gekleideten Gäste und spielt eine Bundesliga-Saison auf MVP-Niveau. Seine durchschnittlich 16,1 Punkte garniert Jaleen Smith mit 5,5 Assists und 5,4 Rebounds. Beeindruckender aber sind seine knapp 34 Minuten, die der 26-Jährige in bis zum Dienstagabend 30 absolvierten Saisonspielen im Schnitt auf dem Feld steht.

Im Duell mit Alba Berlin schien es fast so, als würde der US-Amerikaner durchspielen wollen. Erst nach etwas mehr als 25 Minuten gönnte er sich zum ersten Mal eine kleine Verschnaufpause. Nach nicht einmal zwei Minuten aber stand er wieder auf dem Feld und füllte sein Rolle als lautstarker Anführer bis zum Schlusspfiff aus. Und er setzte den Berlinern vor allem in der ersten Hälfte ordentlich zu. Konnte Alba das erste Viertel noch mit 23:21 gewinnen und auch im gefühlten Wettschießen von der Dreierlinie mithalten, riss der Faden Mitte des zweiten Abschnitts. Eine Kombination aus unnötigen Fehlern im Angriff und dem Ärger über ein paar Schiedsrichterentscheidungen sorgte für einen 0:11-Lauf – in etwas mehr als zwei Minuten war für Alba aus dem 34:34-Unentschieden ein 34:45-Rückstand geworden.

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Alba Berlins Tiefe und Qualität setzt sich durch

Zur Pause konnte Berlin den Rückstand immerhin auf 41:48 verkürzen, hatte aber auch nach dem Seitenwechsel lange Zeit mit der Spielweise der Ludwigsburger zu kämpfen. Die war auch am Dienstag wieder auf viel Bewegung des Balls und unglaublich viele Dreierversuche ausgelegt. Ein eingeschworener Haufen, der defensiv hart arbeitet und dem Gegner wenig offene Würfe gestattet. Es war der Berliner Qualität und Tiefe im Kader zu verdanken, dass die Partie in der 34. Minute wieder ausgeglichen war (67:67) und Alba sogar kurz darauf in Führung gehen konnte. Weil Jaleen Smith auch der spielentscheidende Mann sein wollte und den letzten Dreier des Spiels nicht traf, gewann Alba Berlin am Ende denkbar knapp.