Alba Berlin: Jagla kehrt nach Berlin zurück
Wendell Alexis war damals ein Berliner, er war der Star in Albas Team. Regisseur Derrick Phelps erzielte in jener Saison 493 Punkte, im Schnitt 14,9 pro Partie. Ein Center namens Dejan Koturovic sorgte für Furore, unter dem Korb wie in Fragen der Mode. Und ein gewisser Jan-Hendrik Jagla erprobte sich in der Bundesliga. Als Talent vom TuS Lichterfelde kam der 2,13 Meter große Power Forward zu gelegentlichen Einsätzen im Trikot des Deutschen Meisters. Zwei Jahre lang, bis zu jener Saison 2000/2001, dann zog es ihn hinaus in die weite Welt des Basketballs.
Vorbild für die Talente
Kommende Saison kehrt Jagla nun wieder zurück. Er kommt vom FC Bayern München. In Berlin unterschrieb er einen Vertrag bis zum nächsten Sommer. Jagla ist inzwischen 32 Jahre alt und um einiges an Erfahrung reicher. Er war mit dem Team der Pennsylvania University in der College-Liga NCAA aktiv, in Griechenland bei Panellinios, in Deutschland für Quakenbrück, in Spaniens zweiter Liga bei Drac Inca Mallorca, in der Türkei für Ankara, in Spaniens erster Liga für Badalona und in Polen für Gdynia. Nach München kam er 2011, in durchschnittlich 16 Minuten gelangen ihm zuletzt 7,3 Punkte und 3,6 Rebounds.
Persönliche Gründe gibt Jagla unter anderem für seinen Wechsel an. „Berlin ist immer meine Heimat geblieben“, sagt er, „meine Familie und Freunde sind hier.“ Auf seine neue Aufgabe sei er sehr gespannt. „Als einer der ältesten im Team werde ich gegenüber unseren viele jungen Spielern eine Vorbildfunktion haben.“ Die Rolle habe er im vergangenen Jahr schon in der Nationalmannschaft gerne übernommen. Er weiß, was von ihm verlangt wird.
Auch Albas Sportdirektor Mithat Demirel sieht in Jagla einen derjenigen, die den nachrückenden Kräften wie Center Jonas Wohlfarth-Bottermann zur Seite stehen: „Er hat unter dem Korb und von außen seine Qualitäten“, sagt Demirel über Jagla. Wie groß dessen Spielanteile sein könnten, will der Sportdirektor nicht prognostizieren. „Wir haben einen Kader, in dem jeder seine Rolle hat“, sagt er nur. Breit aufgestellt wird Alba sein, Trainer Sasa Obradovic kann sein Personal munter rotieren lassen. Würde es wie in der vergangenen Saison zu Verletzungen kommen, ließen sich die Ausfälle kompensieren.
Spekulationen um Kendall
Langsam fügt sich das Personalpuzzle bei den Berlinern zu einem Gesamtbild. Auf den kleinen Positionen und jetzt auch auf den großen. Noch in dieser Woche könnte Alba die Verpflichtung eines Centers bekanntgeben. Über Details hüllen sich die Verantwortlichen des Klubs beharrlich in Schweigen. Als ein Kandidat wird allenthalben jedoch Levon Kendall gehandelt. Der 29 Jahre alte und 2,09 Meter große kanadische Nationalspieler war zuletzt für Obradoiro in Spanien tätig, wo er in 34 Spielen durchschnittlich auf 12,2 Punkte und 5,9 Rebounds kam. 24 Versuche von jenseits der Drei-Punkte-Linie verzeichnete die Statistik, Kendall übernahm auch Aufgaben eines Power Forwards. Allerdings gelangten nur fünf dieser Distanzwürfe ins Ziel.
Unterdessen nimmt Power Forward Milivoje Bozovic, 27, an den Trainingseinheiten der Berliner teil. 2,10 Meter ist der Serbe groß, seine bisher letzte Station war KK Borac Cacak. Zudem nutzt der 22 Jahre alte Martin Seiferth die Sommerpause im Easter Washington College, um in der Heimat von der Arbeit mit Coach Obradovic zu profitieren. Der 2,07 Meter große Center ist bei Alba ausgebildet worden. Danach zog es ihn in die NCAA. Vielleicht kehrt auch er einmal zu den Wurzeln zurück. Vielleicht ein wenig früher als erst nach zwölf Jahren.