Berlin-Dass am Ende des Spiels Fans in blau-gelber Bekleidung über einen Sieg würden jubeln können, war klar. Denn Gäste- und Heimblock in der Arena am Ostbahnhof trugen am Donnerstagabend die identischen Farben. Und auch, dass der Sieger nach dem Schlusspfiff Maccabi Tel Aviv und nicht Alba Berlin heißen würde, schien vor dem Anpfiff sehr wahrscheinlich zu sein. Auch wenn nach 40 Minuten beide zu erwartenden Ereignisse eintraten, hatten auch die Anhänger von Alba keinen Grund zur Trauer. Ihr Team bot bis zum Schlusspfiff einen beeindruckenden Kampf und unterlag lediglich mit 89:95.

Rund 1 000 Fans des sechsfachen Europaliga-Champions aus Israel hatten sich auf den Plätzen im Unterring der Arena verteilt und trugen während des gesamten Spielverlaufs ihren Teil zu einer gelungenen Basketball-Party bei. In einem Spiel, in dem gerade zu Beginn beidseitig mehr Wert auf die Offensive als auf die Defensive gelegt wurde, fanden viele Würfe den Weg in den Korb. Wenn Alba gegen einen der Mitfavoriten auf den diesjährigen Titel überhaupt eine Siegchance haben wollte, war es genau dieses schnelle Spiel, welches dem Team in die Karten spielte. Beim 28:31 nach den ersten zehn Minuten war alles in Ordnung und auch der zwischenzeitliche Zwölf-Punkte-Rückstand (31:43) konnte dank eines 10:0-Laufs beinahe wieder ausgeglichen werden. Gerade Luke Sikma erwischte mit acht Punkten und neun Rebounds eine sehr gute, erste Hälfte, die Alba lediglich mit 45:50 abgeben musste.
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Keine Überraschung
Doch auch nach dem Seitenwechsel erwischten die Gäste den besseren Start und lagen in der 37. Minute mit 66:52 in Führung. Die Maccabi-Fans versetzte das natürlich in Verzückung, doch auch die Berliner Anhänger bekamen von ihren Spielern krachende Dunkings, wie den von Rokas Giedraitis, aber vor allem sehr hohen Einsatz zu sehen.
Genau damit knabberten die Gastgeber bis zum Ende des Abschnitts wieder etwas vom Rückstand ab und hatten beim Stand von 64:72 vor Beginn des Schlussviertels weiterhin die Chance auf eine Überraschung. Die sollte allerdings ausbleiben. Auch wenn Alba bis zum Ende kämpfte und sich nicht abschütteln ließ, packten die Gäste in den entscheidenden Momenten die richtigen Würfe aus. „Sie haben eine Menge Dreier getroffen“, sagte Rückkehrer Peyton Siva und hatte ein gutes Gespür. Im gesamten Spiel traf Maccabi 14 von 27 Dreierversuchen. „Wir haben zwar sehr gut verteidigt, aber sie haben trotzdem die schwierigen Würfe gemacht“, so Siva.
Genau diese Treffer bildeten am Ende die Grundlage für den Sieg. Der versetzte die Fans in Blau und Gelb in Feierlaune. Zumindest die, die wegen Maccabi in der Halle waren und auch noch Minuten nach dem Spiel in der fast schon leeren Arena weiter trommelten.