Alba Berlin verliert Pokalfinale: Die eine Drehung zu viel

Bamberg - Erst einmal gratulieren. Aito Garcia Reneses ist ein fairer Sportsmann, der Trainer der Basketballer von Alba Berlin lobte den Gegner aus Bamberg in dessen Halle für sein Spiel und den Pokalgewinn durch eine 82:83-Niederlage im Finale. „Es tut mir leid für meine Mannschaft und die mitgereisten Fans“, sagte der Coach danach weiter. „Für uns war es heute schwierig.“

Nebenan sprach Luke Sikma, dass es ihn nerve, so knapp am Gewinn der Trophäe vorbeigeschrammt zu sein. „Ein großer Wurf hat uns gefehlt“, sagte der Forward. Sikma war trotz einer Grippe angetreten. Das war eines der Mankos, mit denen die Gäste aus Berlin hatten zurechtkommen müssen. „Peyton Siva ist noch nicht in der besten Form“, ergänzte Coach Reneses. Spielmacher Siva muss sich nach überstandener Verletzung ins Team zurückkämpfen.

Reneses hatte Dennis Clifford als siebten Ausländer nicht aufgestellt, dafür Zugang Derrick Walton, der erst am Donnerstag zum ersten Mal mit dem Team trainiert hatte. Auch Jonas Mattisseck, der noch im Viertelfinale gegen Bayern München der Matchwinner war, durfte nicht ran.

Etliche Ballverluste

Die Alba-Spieler, die um den ersten Titel des Jahres spielen durften, wirkten zu Beginn nervös. Sie leisteten sich viele Ballverluste. Allein neun waren es im ersten Viertel. Die Gastgeber wirkten aggressiver, wacher. Das drückte sich auch in den Zahlen aus: Fünf Offensivrebounds sammelten die Bamberger und verschafften sich damit zweite Wurfchancen. Alba blieb am gegnerischen Brett wirkungslos, konnte dort keinen Rebound einsammeln. Zwei schnelle Fouls für Landry Nnoko, nur neun Würfe – das es lediglich 16:20 nach zehn Minuten stand, war Alba Berlins großes Glück.

Zumindest an ein paar Statistiken konnten die Berliner im zweiten Viertel drehen. Plötzlich gab es die Offensivrebounds, auf einmal gab es Wurfsituationen. Alba verkürzte, Alba blieb dran, aber: Alba konnte nicht in Führung gehen. In den entscheidenden Momenten wirkte Bamberg zielstrebiger, härter und abgeklärter. Und als Sikma 90 Sekunden vor der Halbzeitpause mit seinem Korbleger zum 35:34 dann doch die erste Alba-Führung seit dem 6:4 erzielte, hatte Bamberg mit einem 10:2-Lauf die richtige Antwort.

Kämpferischer Schlussspurt

Die Probleme mit der Bamberger Intensität blieben nach dem Seitenwechsel zunächst. Zwei Dreier in Folge ließen die Gastgeber sich immer weiter absetzen (50:59). Auch, weil Sikma nicht so konnte, wie er wollte. Auf vier Punkte und zwei Rebounds brachte es der Amerikaner. Wegen des grippalen Infekts hatte er das Abschlusstraining verpasst.

Doch auch ohne einen Sikma in Topform konnten die Berliner im letzten Viertel den Rückstand noch einmal verkürzen, lagen 28,9 Sekunden vor Ende sogar mit 82:80 in Führung. Doch ein Bamberger hatte etwas gegen einen Berliner Erfolg: Nikos Zisis traf knapp drei Sekunden vor dem Ende zum 83:82. Noch einmal konnte Alba das nicht drehen. „Wir müssen die Niederlage akzeptieren“, sagte Reneses. „Wir müssen uns bis zum Ende der Saison verbessern.“