Alba Berlin vor Spiel gegen Oldenburg: Das selbst gesteckte Ziel ist noch nicht erreicht

Langsam kommt die Ziellinie in Sicht. So jedenfalls empfinden es Alba Berlins Basketballer. Am Mittwoch sind sie von Belgrad nach Wien geflogen, wo sie am Nachmittag die nächste Maschine nach Berlin nahmen. Ankunft gegen 18 Uhr.

Am Sonnabend sind sie noch in Oldenburg im Einsatz, dann bescheren ihnen die Nationalmannschaft und deren Auftritte in der WM-Qualifikation gegen Georgien und in Österreich fast zwei Wochen spielfrei. „Mit diesem Bewusstsein müssen wir die Aufgabe in Oldenburg angehen“, sagt Marco Baldi: „Noch einmal versuchen, alles rauszuholen.“

Deshalb haben sie das Bild von der Ziellinie im Kopf, wobei das selbst gesteckte Ziel damit noch nicht erreicht ist. „Wir haben ja gesagt, dass es vor allem darum geht, unser Spiel weiter zu verbessern“, sagt Baldi. „Aber natürlich verlieren wir dabei nicht die Tabelle aus dem Blick und wollen in der Bundesliga den Anschluss nicht verlieren.“ Nach Niederlagen gegen den FC Bayern (70:80) und in Bayreuth (76:83) liegen die Berliner auf Platz vier. Sie haben mehr Spiele absolviert als die nationale Konkurrenz, seit dem Saisonstart vor anderthalb Monaten neun Auswärtspartien bestritten, davon zuletzt drei in Serie. Die Folgen waren am Dienstagabend bei Partizan Belgrad zu besichtigen.

Arbeit am Spiel

Alba hatte zwar das Duell im Eurocup von Beginn an unter Kontrolle und gewann am Ende klar 96:80 (54:40), was aber auch daran lag, dass das junge Team der Gastgeber sehr mit sich selbst beschäftigt war. Albas Trainer Aito Garcia Reneses verglich das Spiel mit dem ersten Aufeinandertreffen mit Partizan in eigener Halle vor gut einem Monat. „Wir haben sie mit mehr Intensität bezwungen“, sagt der Spanier. Damals beim 111:85 war Niels Giffey dabei. Er steuerte 14 Punkte und zur Rotation 23:33 Minuten Einsatzzeit bei. Diesmal fehlt er wegen einer Handverletzung. Diesmal haben die Teamkollegen auch einige Flugkilometer mehr in den langen Knochen.

„Ungeachtet dessen“, sagt Reneses, „haben die Minuten, in denen wir mit hoher Intensität gespielt haben, das Spiel entschieden.“ Trotz der Müdigkeit. „Da ist extrem viel Wille“, hat Manager Baldi auch in Belgrad jetzt wieder beobachtet, „aber man spürt, dass das Team anders aussieht.“ Dass Kraft und Konzentration im Moment nicht mehr über 40 Minuten tragen.

Die zweiwöchige Spielpause wird bei der Regeneration helfen. Helfen wird auch, dass Reneses zum ersten Mal mit Albas Mannschaft Varianten seines Spiels über mehrere Trainingseinheiten hinweg einüben kann, wenn auch erneut nicht alle Profis davon profitieren werden. Joshiko Saibou etwa wurde von Bundestrainer Henrik Rödl in den Nationalkader berufen.

In Oldenburg ist der Guard natürlich noch dabei, wenn es auf die Ziellinie zugeht, in dem Bewusstsein, auch ein anderes Ziel fast schon erreicht zu haben. Nach sechs Spielen liegt Alba mit fünf Siegen im Eurocup weiter auf Platz zwei der Gruppe C hinter dem Favoriten Krasnodar und steht kurz vor dem Einzug ins Top 16. Gute Aussichten, sagt Baldi. So gut wie die Perspektiven, die der Spielplan liefert. Die ersten beiden Partien nach der Pause finden zu Hause statt.