Alba Berlin wartet noch immer auf seinen Finalgegner
Die Bonner standen im Halbfinale gegen Bayern München mit dem Rücken zur Wand. Jetzt haben sie das entscheidende Spiel erzwungen – für Alba bleibt es spannend.

Alba Berlin hat den Beginn des Play-off-Finales auf seiner Homepage längst angekündigt. Seit dem schnellen 3:0 im Halbfinale gegen Ludwigsburg ist klar – am Freitagabend, 10. Juni, beginnt die Best-of-five-Serie in der Arena am Ostbahnhof. Doch wer Albas Gegner sein wird, ist noch immer nicht klar. Überraschenderweise. Denn am Ende machten es die Telekom Baskets Bonn noch einmal spannend. Drei Punkte waren von dem einstigen Acht-Punkte-Vorsprung übrig, noch fünf Sekunden auf der Uhr, der FC Bayern im Angriff. Dann schnappte sich der BBL-MVP Parker Jackson-Cartwright den Ball, entriss den Münchnern die Ausgleichschance und versetze Bonn in kollektiven Jubel. Dank des 83:80 erzwang Bonn im Play-off-Halbfinale der Basketball-Bundesliga das entscheidende fünfte Spiel – mit Heimvorteil.
„Das war noch mal ein großartiger Kampf unserer Jungs. Ich sage fast nach jedem Spiel, wie stolz ich über unsere Leistung und den Kampfgeist bin, aber es ist kaum zu verstehen, was für einen guten Job alle zusammen machen und wie hart jeder Einzelne kämpft“, sagte der sichtlich erleichterte Trainer Tuomas Iisalo nach dem Spiel: „Dieses Team findet immer einen Weg.“
Gibt es für Alba eine Neuauflage des letztjährigen Finales?
Dieser war keinesfalls selbstverständlich, schließlich verloren die Baskets ihre beiden Heimspiele zu Beginn der Best-of-five-Serie. In München standen die Bonner mit dem Rücken zur Wand und setzten sich durch. Entsprechend enttäuscht war nach dem nächsten vergebenen Matchball die Gegenseite. „Wir haben wieder die Rebounds verloren. Sechs Offensive-Rebounds allein im dritten Viertel haben das Momentum verändert“, analysierte Bayern-Trainer Andrea Trinchieri nach dem Spiel.
„Nun gibt es Spiel fünf. Da müssen wir einfach besser sein. Alles kann passieren“, sagte der Italiener vor dem Entscheidungsspiel am Mittwoch (20.30 Uhr/MagentaSport und Sport1) in Bonn. Gewinnt seine Mannschaft, käme es gegen Alba Berlin zur Neuauflage des letztjährigen Finales. Für die Münchner wäre es nach der Niederlage im Vorjahr die Chance auf eine Revanche.
Auf diese pocht jedoch mit Sicherheit auch Bonn. Fünfmal standen die Baskets bislang im Bundesliga-Finale, gewinnen konnten sie keines, viermal hieß der Gegner Alba Berlin. Iisalo geht zumindest gelassen in das entscheidende Spiel: „Bayern hat den gesamten Druck auf seiner Seite, und wir spielen vor ausverkauftem Haus. Das ist eine wunderschöne Situation für uns.“
Das erste Finale seit 2009, vor allem der erste Meistertitel, wäre in Bonn auch das Ende einer Ära. Nach 28 Jahren steigt die Telekom als Hauptsponsor des Klubs aus, bereits in der nächsten Saison müssen die Baskets unter einem neuen Namen antreten.