Alba gegen Bamberg: Alba zerlegt Bamberg
Alba-Spieler Nihad Djedovic, daran konnte es keine Zweifel geben, war der Mann des Abends. Im ersten Viertel wurde er noch von seinem wutentbrannten Trainer Sasa Obradovic angeschrien, als er seinen ersten Dreipunktewurf erzielte. Warum? Das weiß wohl nur Obradovic. Aber die Strenge scheint Djedovic nicht zu schaden. Er erzielte nicht nur meisten Punkte (20), sondern war zudem auch als Unruheherd und Balldieb von unschätzbarem Wert.
Lesen Sie hier die Einzelkritik der Alba-Spieler:
Dank Djedovic hat Alba Berlin mit dem 82:63 gegen die Baskets Bamberg also den ersten deutschen Sieg in den Top 16 der Euroleague-Geschichte errungen. Ein wenig überrascht war man dabei von dem bescheidenen Publikumsinteresse. Lediglich 8 533 Zuschauer wollten sich das Premierenduell der Erzrivalen auf internationaler Ebene anschauen. Es schien doch eine Rolle zu spielen, dass die beiden nationalen Basketball-Schwergewichte europäisch eben nur Leichtgewichte sind. Beide hatten bis dahin in den Top-16 vier Mal verloren. Und trotz des Sieges hat auch Alba Berlin nur theoretische Chancen auf ein Weiterkommen.
Alba variabel im Angriffe
Die Zuschauer fanden aber trotzdem schnell Gefallen an der Partie. Denn die Gastgeber begannen eindrucksvoll. Höchst variabel gestalteten sie ihre Angriffe. Und egal wer aus welcher Distanz zielte, der Ball fand fast immer den Weg in den Korb. Die Hundertprozent-Marke tauchte auf den ersten ausgehändigten Statistiken gleich mehrfach bei den Berliner Spielern auf. Den markanten Schlusspunkt des aus Alba-Sicht so mühelos erscheinenden ersten Viertels setzte Zach Morley jenseits der Dreipunktelinie. Er punktete mit der Schlusssirene. Bis zur Pause konnten die Gästen aber ihre Stärken besser ausspielen. Nun brachten sie ihre gefürchteten Distanzschützen wie etwa Casey Jacobsen und Anton Gavel in Position. Der Vorsprung der Berliner schmolz auf zwei Punkte (36:34). Auch weil im Spiel nach vorne nur noch wenig gelang.
Erst als Alba Berlin in der zweiten Hälfte den Bambergern ebenfalls aus der Distanz Paroli bot und Heiko Schaffartzik und Nihad Djedovic mit ihren Ferntreffern wieder einen komfortablen Vorsprung herstellten, sah Bambergs Coach Chris Flemming Handlungsbedarf. Er rief sein Team zum Taktikgespräch zusammen. Es half allerdings nichts. Dieses Mal ließen sich die Berliner nicht mehr grundlegend aus dem Konzept bringen. Selbst dem Center Albert Miralles gelang am Ende noch ein Dreier. Irgendwie schien an diesem Abend für Alba nichts mehr schiefgehen zu können.