Alba gelingt Generalprobe: Sicherheit für das Pokalendspiel

Noch während des Korblegers sprintete Frank Menz Richtung Kampfgericht. Braunschweigs Trainer konnte nur noch im Augenwinkel sehen, wie Luke Sikma das 50:45 erzielte. Innerhalb von 56 Sekunden hatte sein Team zu Beginn des dritten Viertels einen 0:6-Lauf kassiert und war in Rückstand geraten. Menz musste also reagieren. „Da haben wir den Faden verloren. Alba hat da richtig gut gespielt und damit die Entscheidung herbeigeführt“, sagte Menz. Er musste nach seiner Auszeit mit ansehen, wie sich Alba Berlin steigerte und mit 82:74 gewann.

Allerdings mussten die Gastgeber vor dem Spiel einen Rückschlag hinnehmen: Dennis Clifford hatte sich im Training eine Rippenprellung zugezogen. Er war nur Zuschauer. Was der Alba-Center vor allem in der Anfangsphase von seinen Teamkollegen zu sehen bekam, sorgte nicht nur bei ihm für wenig Begeisterung.

Das zweite Duell gegen die Braunschweiger begann auf beiden Seiten sehr zerfahren. Ballverlust folgte auf Ballverlust, die ersten Punkte erzielten die Gäste. Die konnten die anfängliche Verkrampfung am Dienstagabend aber als erstes Team lösen. Von der Dreierlinie zeigten sich die Gäste in guter Form, trafen fünf ihrer neun Versuche und profitierten immer wieder von Berliner Fehlern. Nach den ersten zehn Minuten hatte Alba bereits zehn Ballverluste zu verzeichnen, allein Martin Hermannsson brachte es auf vier. Dass die Albatrosse dennoch „nur“ mit 18:26 in das zweite Viertel gingen, war noch die erfreulichste Statistik

Auch die Anfangsphase des zweiten Durchgangs gehörte den Braunschweigern, die zwischenzeitlich mit 34:22 in Führung gingen. Neben der Minimierung der eigenen Fehler brauchte es eine höhere Intensität in der Verteidigung, um nicht auch im zweiten Saisonspiel gegen Braunschweig als Verlierer vom Feld zu gehen. Alba Berlin gelang beides. Mit einem 12:1-Lauf konnten die Gastgeber auf 34:35 verkürzen, lagen beim Gang in die Halbzeitpause nur knapp mit 39:43 hinten. Aber: Nicht einmal eine Minute war nach dem Seitenwechsel gespielt, da hatte Alba Berlin den eigenen Durchschnitt bereits übertroffen. Landry Nnokos Fehlpass war bereits der 15. Ballverlust gegen Braunschweig, 14,2 unterlaufen den Albatrossen ansonsten durchschnittlich in dieser Saison.

Überdeckt wurde das von anderen Statistiken. Etwa dem Reboundverhältnis. Hatten die Berliner dort bereits zur Pause in Führung gelegen, entschieden sie das Duell unter den Körben allein im dritten Viertel mit 16:5 für sich. Auch die Alba-Offensive kam ins Rollen und sorgte für einen ungefährdeten 82:74-Sieg. Vor dem Pokalendspiel am Sonntag in Bamberg machte die zweite Halbzeit Mut. „Da haben wir mit mehr Energie und einer besseren Offensive gespielt“, sagte Albas Topscorer Rokas Giedraitis (18 Punkte), „das war eine gute Generalprobe.“
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