Alba schlägt Bayern München mit einem Rumpfteam

Dafür, dass den Berlinern nicht nur Trainer Aito Garcia Reneses, sondern auch mehrere Spieler fehlten, fiel der Sieg überraschend deutlich aus.

Louis Olinde (vorne) war am Sonntagabend Albas Bester gegen Bayern München. 
Louis Olinde (vorne) war am Sonntagabend Albas Bester gegen Bayern München. dpa/Andreas Gora

Berlin-Die Liste derjenigen, die bei Alba Berlin fehlten, ist am Sonntagabend beinahe schon so lang gewesen, wie die Liste derjenigen, die auf dem Spielberichtsbogen standen. Umso überraschender war der klare Sieg von Basketball-Meister Alba Berlin im Bundesliga-Topspiel gegen Bayern München. Damit ist den Berlinern der Start ins neue Jahr geglückt. Die massiv ersatzgeschwächten Albatrosse setzten sich in eigener Halle mit 85:72 (39:36) gegen die Münchner durch und holten sich den siebten Sieg im achten Spiel. Für die Bayern war es die zweite Niederlage im neunten Spiel. Beste Berliner Werfer waren der überragende Louis Olinde mit 17 und Simone Fontecchio mit zwölf Punkten. „Wir sind als Team heute nicht mit der richtigen Mentalität ins Spiel gegangen“, sagte Bayern-Profi Paul Zipser nach der Partie bei Magentasport.

Alba musste neben Peyton Siva und Marcus Eriksson auch noch auf Luke Sikma und Niels Giffey verzichten. Zudem befindet sich Trainer Aito Garcia Reneses ja bekanntlich weiter in Corona-Quarantäne. Ihn vertrat Assistent Israel Gonzalez. Dafür kehrte Center Ben Lammers nach wochenlanger Verletzungspause zurück. Trotz der zahlreichen Ausfälle fand der Meister gut ins Spiel, entschied das erste Viertel dank einer starken Defensive mit 18:12 für sich und blieb auch bis zur Halbzeit in Führung (39:36).

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„Uns fehlt ein bisschen die Energie heute, aber ich glaub in den nächsten 20 Minuten wird das schon passen“, sagte der Münchner Nihad Djedovic zur Pause. Doch der frühere Alba-Spieler sollte nicht recht behalten. Die Berliner blieben in der Halle am Ostbahnhof auch vor leeren Rängen das dominante Team. Sie gingen in der Mitte des dritten Abschnitts erstmals zweistellig in Führung (51:41) und spielten die Partie fortan ziemlich souverän herunter. 

Im letzten Viertel bauten die Gastgeber ihre Führung sechseinhalb Minuten vor dem Ende auf 20 Punkte aus (75:55). In der Schlussphase kamen die Bayern zwar wieder etwas heran, aber Alba ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Ludwigsburg und Crailsheim bleiben vorne

Ganz oben in der Bundesligatabelle bleiben Ludwigsburg und Crailsheim. Der Meisterschaftszweite Ludwigsburg holte sich am Sonnabend beim 89:70 in Bayreuth den zehnten Saisonsieg. Dabei kam der 36-malige deutsche Nationalspieler Elias Harris ein letztes Mal zum Einsatz. Er nutzt seine Ausstiegsklausel und wechselt nach Spanien. „Vor Kurzem kam ein Angebot aus Spanien, was für mich immer ein Traum war, den ich mir mit meiner Familie unbedingt jetzt verwirklichen wollte“, sagte der frühere NBA-Profi.

Crailsheim gewann seine Auswärtspartie in Würzburg am Sonntag mit 86:80 und steht ebenfalls bei zehn Saisonerfolgen. Oldenburg setzte sich in Bamberg mit 85:78 durch und bleibt mit neun Siegen Dritter.