Alexander Zverev hat bei seinem Auftaktmatch in Wimbledon keine Probleme

Gegen den niederländischen Qualifikanten gerät die deutsche Nummer eins nicht in Gefahr. Das sorgt nach dem Spiel für gute Laune am Mikrofon.

Im Interview nach dem Sieg war Alexander Zverev zu Scherzen aufgelegt.
Im Interview nach dem Sieg war Alexander Zverev zu Scherzen aufgelegt.AP

Berlin-Nach seinem Spaziergang in die zweite Runde von Wimbledon umschiffte Alexander Zverev auch die heikle Frage nach dem EM-Highlight zwischen Deutschland und England souverän. „Wenn ich eine Antwort gebe, werde ich vom Platz gebuht“, scherzte der deutsche Tennisstar am Dienstagnachmittag – und hatte die Lacher des britischen Publikums auf seiner Seite, als er grinsend und mit einem Augenzwinkern anfügte: „Ich hoffe, es geht ins Elfmeterschießen.“

Zwei Stunden vor dem Achtelfinale zwischen den beiden Erzrivalen bei der Fußball-EM in London hatte der Weltranglistensechste Zverev den niederländischen Qualifikanten Tallon Griekspoor ohne Probleme abgefertigt. Nach 89 Minuten machte der French-Open-Halbfinalist das 6:3, 6:4, 6:1 perfekt und unterstrich seine Ambitionen beim Rasen-Klassiker.

Alexander Zverev mit 20 Assen

Eine peinliche Erstrundenpleite wie vor zwei Jahren geriet zu keiner Sekunde in den Bereich des Möglichen. Zu konzentriert agierte der Hamburger, zu stark kam der Aufschlag – 20 Asse standen am Ende zu Buche. Gegner in der zweiten Runde ist entweder der US-Amerikaner Tennys Sandgren oder Norbert Gombos aus der Slowakei.

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Zverev eröffnete auf dem Court No. 1, dem zweitgrößten Stadion der Anlage, den deutschen Tag – direkt nach ihm waren dort die Auftaktmatches von Angelique Kerber und Jan-Lennard Struff angesetzt. „Das erste Match auf Rasen in Wimbledon ist immer so eine Geschichte, das ist nie ganz einfach“, hatte sein Bruder und Manager Mischa vor der Partie noch bei Sky gewarnt.

Ohnehin war Wimbledon für die deutsche Nummer eins noch kein allzu gutes Pflaster. Bei bislang fünf Starts im All England Club erreichte er nur einmal das Achtelfinale (2017). Bei den anderen drei Grand-Slam-Turnieren stand er jeweils mindestens schon im Halbfinale.

Gegen Griekspoor konnte sich Zverev, dank der Absagen von Rafael Nadal und Dominic Thiem an Position vier gesetzt, von Beginn an auf seinen Aufschlag verlassen – auf Rasen eine besondere Waffe. Dreimal hatte er zuvor in Wimbledon gegen Qualifikanten gespielt und zweimal verloren – der Niederländer agierte aber auch meist zu nervös und fehlerhaft, um dem fokussiert auftretenden deutschen Favoriten ein Bein zu stellen.

Größere Probleme hatte Zverev nur bei den Diskussionen mit dem Schiedsrichter, ob es denn nun tröpfle oder nicht. Der Deutsche forderte mehrfach, dass das Dach geschlossen wird – und bekam schließlich seinen Willen, als der Regen stärker wurde. Auch nach der rund 20-minütiger Unterbrechung blieb Zverev der bessere Spieler. Weniger gut lief es zuvor für Mona Barthel, die als zweite von vier deutschen Starterinnen ausschied. Die 30-Jährige aus Neumünster verlor gegen die Chinesin Zhu Lin 7:6 (7:2), 3:6, 3:6.

Laura Siegemund raus, Dominik Koepfer ist weiter

Bereits am Montag hatte Laura Siegemund (Metzingen) ihr Erstrundenmatch verloren. Die 33-Jährige, die in diesem Jahr auch schon bei den Grand-Slam-Turnieren in Melbourne und Paris an ihren Auftakthürden gescheitert war, war indes gegen die Russin Jekaterina Alexandrowa chancenlos und verlor in nur 58 Minuten 1:6, 3:6. Auch Hanfmann unterlag dem Tschechen Jiri Vesely klar 1:6, 5:7, 6:7 (5:7), während in Stefanos Tsitsipas der erste Mitfavorit bereits krachend scheiterte.

Dominik Koepfer, der vor zwei Jahren in Wimbledon als Wildcard-Starter erstmals auf der großen Bühne aufgetrumpft hatte, bezwang hingegen den an Position 27 gesetzten US-Amerikaner Reilly Opelka hochverdient 6:4, 7:6 (7:3), 6:2. Auf den Weltranglisten-62. aus Furtwangen wartet nun entweder Landsmann Daniel Masur (München) oder Kwon Sonwoo aus Südkorea.