Alles klappt: Berlin Volleys dominieren Verfolger und bauen Tabellenführung aus

Beim 3:0 gegen den ersatzgeschwächten VfB Friedrichshafen zeigen die BR Volleys zwei Sätze lang ein perfektes Block-Abwehr-Spiel.

Michal Superlak sieht sich einer orangefarbigen Berliner Wand auf Marek Sotola, Anton Brehme und Tim Carlé gegenüber. 
Michal Superlak sieht sich einer orangefarbigen Berliner Wand auf Marek Sotola, Anton Brehme und Tim Carlé gegenüber. Reuhl/imago

Schließlich war das Duell der zwei Champions-League-Viertelfinalisten überraschend schnell zu Ende. Dass die Partie zwischen den BR Volleys und dem VfB Friedrichshafen tatsächlich 3:0 (25:19, 25:20, 25:20) enden würde, war spätestens abzusehen, als Cody Kessel wie ein junges Fohlen am Netz entlang hüpfte und im dritten Satz seinen Block zum 21:19 feierte. Den nächsten Berliner Punkt stellte Nehemiah Mote - Marek Sotola verwandelte. Das tat er auch mit dem ersten Matchball: sein Aufschlag war so gewaltig, dass der Ball nach der missglückten Friedrichshafener Annahme weit über die Ecke hinaus in die Max-Schmeling-Halle flutschte.

Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen waren mehr als 5000 Zuschauer gekommen. Und wie schon beim 3:1-Sieg in der Champions League gegen Ziraat Bank Ankara konnten sie sich am Ende mit den BR Volleys freuen, bei denen dieses Mal Zuspieler Johannes Tille, der vier Asse serviert hatte, als wertvollster Spieler ausgezeichnet wurde und Sotola mit 20 Punkten glänzte.

Zwei Sätze lang zeigen die BR Volleys ein perfektes Volleyallspiel

Am Sonntag legten die Berliner Volleyballer mit einem beeindruckenden Selbstbewusstsein und einer beeindruckenden Wucht in den Aufschlägen los. Friedrichshafen kam überhaupt nicht ins Spiel, lag schnell mit neun Punkten hinten. Im zweiten Satz führte der deutsche Meister sein dominantes Spiel fort. „Heute Abend hat zwei Sätze lang alles perfekt funktioniert. Die Block-Abwehr hat überragend geklappt. Das ist ja unser Spiel: viel Aufschlagdruck, aber aus dem Aufschlag auch etwas machen“, sagte BR Volleys-Manager Kaweh Niroomand.

Dabei kamen die Berliner mit dem Ausfall von Ruben Schott ganz gut zurecht, der zuletzt als Kapitän viel Verantwortung auf dem Feld übernommen hatte. Er musste wegen einer Kniereizung pausieren. Cody Kessel zeigte mit großem Engagement, viel Energie und Spielfreude, wie sehr er zuletzt einen Einsatz herbeigesehnt hatte. Ebenso wie Tim Carlé trug er elf Punkte zum Sieg der BR Volleys bei. „Die Mannschaft hat verstanden, dass das Team die Führungsarbeit an das Team übergeben hat. Jeder einzelne gibt seine Energie und seine Führungskraft für alle. Keiner darf darauf warten, dass all das von seinem Nebenmann kommt. Und dann hat natürlich der Aufschlag wieder super funktioniert“, analysierte Trainer Cedric Enard. 

Acht zu null Asse zugunsten der BR Volleys standen nach zwei Sätzen zu Buche und auch im Block lag Berlin erst mit vier zu einem und am Ende mit sieben zu drei vorne. Der dritte Satz schien sich dennoch lange Zeit zugunsten des VfB Friedrichshafen zu drehen. Aber dann verlor das Team, das ohne Vojin Cacic, Marcus Böhme und Nikola Pekovic angereist war, auch noch Außenangreifer Tim Peter, der sich bei einer Blocklandung wohl eine schwere Verletzung am Sprunggelenk zuzog.

BR Volleys bauen ihre Tabellenführung in der Bundesliga aus

Anton Brehme legte dann mit einer Aufschlagserie beim Stand von 19:19 den Grundstein für vier Punkt in Folge - und Mittelblocker Mote, der dieses Mal für Saso Stalekar ins Team rotiert war, zeigte, dass er, wenn es sein muss, auch das effektive Zuspiel beherrscht. Nach einer Stunde und 18 Minuten war die Partie um. „Berlin hat heute hervorragend gespielt und das Spiel zu jeder Zeit kontrolliert“, analysierte VfB-Trainer Mark Lebedew. „Wir haben eine sehr enttäuschende Leistung geliefert und waren zu keiner Zeit bereit, dagegenzuhalten.“

Mit dem Sieg haben die BR Volleys ihre Bundesliga-Tabellenführung am zweiten Spieltag der Zwischenrunde verteidigt. Sie liegen jetzt fünf Punkte vor dem VfB Friedrichshafen und können die gute Stimmung des Sonntagnachmittags mit zum Pokalfinale nach Mannheim nehmen.