Almuth Schult ist mittendrin im Torhüterinnen-Casting im Team der DFB-Frauen
Mit der Rückkehr der 30-Jährigen ist das Gedränge der Torhüterinnen größer geworden. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg findet das Casting „spannend“.

Berlin-Was ihre Keeperinnen angeht, da gerät Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg dieser Tage ins Schwärmen. Zu ihrer aktiven Zeit, die eine gute Weile her ist, habe es geheißen: „Oh, da ist mal eine gute Torhüterin! Heute ist es so, dass es überall in jeder Mannschaft sehr, sehr gute Torhüterinnen gibt“, sagt die 53 Jahre alte Ex-Nationalstürmerin.
Vor den WM-Qualifikationsspielen gegen Israel am Donnerstag (18 Uhr/live auf sportschau.de) in Petach Tikva und am kommenden Dienstag (16.05 Uhr/ARD) in Essen gilt Merle Frohms weiter als gesetzt. Auch wenn hinter dem Einsatz der 26-jährigen Frankfurterin ein kleines Fragezeichen steht, weil sie erkältet ist. Mit Blick auf die EM 2022 in England aber ist der Konkurrenzkampf entbrannt.
Mit der Nachnominierung von Martina Tufekovic von der TSG 1899 Hoffenheim für die verletzte Ann-Katrin Berger (FC Chelsea) rückt eine weitere Spezialistin in den Kreis. Die in Heilbronn geborene 27-Jährige hat sowohl die deutsche als auch die kroatische Staatsbürgerschaft, bisher stand sie nur auf Abruf bereit. „Wir haben schon letzte Saison gesehen, dass sie tolle Leistungen erbringen kann, dass sie einen Teil des Erfolgs in Hoffenheim mitträgt“, sagt Voss-Tecklenburg.
Tufekovic reiste mit dem Rückenwind eines 2:1-Sieges ihres Klubs in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg zur Nationalmannschaft; Frohms bringt einen 3:2-Erfolg der Frankfurterinnen gegen Meister FC Bayern München mit. Im Kader stehen zudem die Münchnerin Laura Benkarth – und vor allem die frühere DFB-Stammkeeperin Almuth Schult (30), beim Olympia-Triumph 2016 in Rio de Janeiro und bei der WM 2019 noch zwischen den Pfosten. Die Wolfsburgerin kehrte nach Schulteroperation und der Geburt ihrer Zwillinge wieder ins DFB-Team zurück.
„Ich freue mich, wieder zur Nationalmannschaft eingeladen worden zu sein. Das ist eine Bestätigung für die Arbeit, die hinter mir liegt“, sagte Schult im Kicker und erklärte schon vor der Berufung von Tufekovic: „Wir haben vier Toptorhüterinnen. Das wird eine harte Entscheidung für die EM.“
„Merle ist die Nummer 1, die anderen werden sie angreifen. Wir haben jetzt vier tolle Torhüterinnen hier. Diese Position bereitet mir am wenigsten Bauchweh“, sagt Voss-Tecklenburg. Auf die Stärken und Schwächen der Rivalinnen will sie dieser Tage nicht eingehen. Spannend ist aber die Frage, ob sich Schult wieder im Team etabliert. Frohms will ihren Platz natürlich nicht freiwillig räumen: „Es tut gut, das Vertrauen der Bundestrainerin zu spüren. Aber es ist kein Grund, auch nur einen Millimeter nachzulassen“, sagt die frühere Freiburgerin. „Ich werde alles tun, um meinen Platz im Tor der Nationalmannschaft gegen starke Konkurrentinnen zu verteidigen.“