Bei den Eisbären Berlin ist aus Abstiegsangst Hoffnung auf die Play-offs geworden
Die jüngste Siegesserie hat die Lage der lange abstiegsbedrohten Berliner gründlich verändert. Nach fünf Siegen am Stück soll der Zug einfach weiterrollen.

Wie schnell sich die Perspektive doch ändern kann. Musste man um die Eisbären Berlin kurz vor dem Jahres-Beginn noch um den Klassenerhalt bangen, herrscht beim Deutschen Meister nach fünf Siegen in Folge eine ganz andere Stimmungslage. Aus Abstiegsangst ist eine durchaus realistische Hoffnung auf die Play-offs geworden. Die fast schon ungewohnte Hochphase in dieser Saison mündet bei den Spielern aber keineswegs in falscher Euphorie. Wohl auch deshalb sieht Verteidiger Marco Nowak keinen Grund, die zuletzt so erfolgreiche Herangehensweise an die Spiele zu ändern: „Wir machen uns jetzt keinen Stress und versuchen einfach, den Zug rollen zu lassen“, sagte er am Mittwochabend nach dem 4:1 gegen die Straubing Tigers, mit dem die Hauptstädter ihren Rückstand auf Platz zehn, der zur Teilnahme an den Pre-Play-offs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) berechtigt, auf fünf Punkte verkürzen.
Der 32 Jahre alte Nationalspieler, der in den jüngsten beiden Spielen zu den Torschützen der Eisbären zählte, zeigte sich beeindruckt, wie das Team seine monatelange Krise, in der lange Zeit keine zwei Siege am Stück gelangen, überwinden konnte. „Ganz großen Respekt an die Mannschaft und ans Trainerteam, dass wir nicht aufgegeben und jetzt langsam zu unserem Spiel gefunden haben“, sagte Nowak und hob das Abwehrverhalten gegen Straubing hervor: „Ich denke, wir haben defensiv gut gespielt. Die Stürmer haben einen unglaublichen Job gemacht – vorne wie hinten. Und das hat uns Verteidigern das Leben natürlich auch einfacher gemacht.“
Auch Trainer Serge Aubin freut der anhaltende Aufwärtstrend. „Die Spieler wissen, was sie zu tun haben, und unser Selbstvertrauen wächst langsam wieder“, betonte der Kanadier. „Wir stehen auf dem 13. Platz. Jetzt ist es Zeit, Eishockey mit Leidenschaft zu spielen, und das tun die Jungs gerade.“
Mit Blick auf das bereits am Freitagabend bevorstehende Heimspiel gegen die Kölner Haie (19.30 Uhr, live bei MagentaSport) hakte Nowak den jüngsten Erfolg aber schnell ab. „Das Spiel ist jetzt vorbei, wir haben uns gefreut, und die Fans waren wieder überragend. Nun schauen wir, dass wir am Freitag wieder genauso Vollgas geben“, sagte er und hofft auf einen nächsten Schritt in Richtung Play-offs.