Füchse treten in Magdeburg an: Der Handball-Titelkampf spitzt sich zu

Der Bundesliga-Titelkampf elektrisiert die Handballszene. Auch Bundestrainer Alfred Gislason fiebert dem Topspiel zwischen Magdeburg und Berlin entgegen.

Mathias Gidsel von den Füchsen Berlin nennt die Partie beim SC Magdeburg ein entscheidendes Meisterschaftsspiel.
Mathias Gidsel von den Füchsen Berlin nennt die Partie beim SC Magdeburg ein entscheidendes Meisterschaftsspiel.Andreas Gora/dpa

Bringen die Füchse Berlin ihren Vorsprung ins Ziel? Kommt der SC Magdeburg noch einmal zurück? Oder schaffen es am Ende doch der THW Kiel, die SG Flensburg-Handewitt oder die Rhein-Neckar Löwen? Wer auch immer den hoch spannenden Titelkampf der Handball-Bundesliga für sich entscheidet: Alfred Gislason wird mit großer Freude dabei zuschauen.

„Es ist ein Vierkampf oder Fünfkampf. Das ist sehr interessant zu sehen und wirklich schön für die Liga und für mich, dass viele Nationalspieler dabei sind“, sagte der Bundestrainer vor einem wegweisenden Wochenende. Am Sonntag (14 Uhr/Sky) tritt Tabellenführer Berlin zum Spitzenspiel bei Titelverteidiger Magdeburg an. „Dieses Spiel“, weiß Gislason, „wird ganz wichtig“.

SC Magdeburg steht im Heimspiel unter Zugzwang

Schließlich stehen die Magdeburger nach der überraschenden Niederlage im Ost-Derby in Leipzig unter Zugzwang. Da kamen die guten Nachrichten auf internationaler Ebene gerade recht: Dank der Schützenhilfe aus Paris schaffte es die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert am Mittwochabend auf dem Sofa vorzeitig ins Champions-League-Viertelfinale.

Der Gruppenabschluss gegen Dinamo Bukarest bot am Donnerstag somit eine seltene Möglichkeit zur Rotation – auch wenn die Spieler mit einem guten Gefühl ins Bundesliga-Topspiel gehen wollten. „Wir haben ein Heimspiel. Und das wollen wir gewinnen. Egal, wie die Ausgangslage ist“, bekräftigte Christian O’Sullivan in der Magdeburger Volksstimme.

Ein Triumph gegen die Berliner (37:5 Punkte), die in diesem Jahr wettbewerbsübergreifend nur Siege feierten, ist für die Magdeburger Mission Titelverteidigung essenziell. Sechs Punkte liegen bereits zwischen den beiden Konkurrenten, allerdings hat der SCM (31:7) noch zwei Spiele in der Hinterhand. Der Berliner Weltmeister Mathias Gidsel bezeichnete die Begegnung als „entscheidendes Meisterschaftsspiel“ – gleichwohl nach der Partie des 22. Spieltags zwölf weitere Runden folgen.

Es kann in der Tat noch viel passieren. Zwischen Berlin und Magdeburg rangieren mit Kiel und den Rhein-Neckar Löwen zwei weitere Meisteranwärter – und die Flensburger sind auch noch nicht abgeschrieben. Die Top 5 trennen nur fünf Minuspunkte. Nervenkitzel scheint garantiert: Denn die „Big Five“ treffen im Saisonendspurt jeweils noch aufeinander.

Die Liga verfolgt das enge Titelrennen mit Zufriedenheit. „Wir gehen mit einem großen Optimismus nicht nur in den Saisonendspurt, sondern auch die nächsten Jahre. Es tut uns gut, dass wir so viele Spitzenteams haben“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann und nannte drei Punkte für den Erfolg einer Sportart: „Spannung, Hochklassigkeit und ein attraktives Spiel. Hochklassig und attraktiv war die Liga vorher schon – und Spannung haben wir jetzt mehr denn je.“