Berlin Volleys erstmals als Gruppensieger im Champions-League-Viertelfinale
Der Sieg im ersten von zwei Spielen in St. Petersburg ist für die BR Volleys eine enorme Bestätigung: Sie sind souverän in Europas Top acht angekommen.

Berlin - Es gibt Siege, die einfach nur Siege sind. Und es gibt welche, wie den 3:2-Erfolg der BR Volleys in der gut gefüllten Sibur Arena von St. Petersburg am Mittwochabend. Der war für die Mannschaft, für den ganzen Verein eine Menge mehr wert. Nach zehn Jahren ununterbrochener Teilnahme an der Champions League wurden die Berliner zum ersten Mal Gruppensieger. Der Erfolg im ersten von zwei Spielen, die wegen der Corona-bedingten Absage des Hinspiels in Berlin an zwei Tagen hintereinander in Russland stattfanden, war gleichzeitig eine Bestätigung der bisherigen Arbeit des Klubs. „Nun stehen wir zum zweiten Mal in Folge unter den Top acht Mannschaften Europas. Drei Teams aus Italien, zwei aus Russland, zwei aus Polen und die Berlin Recycling Volleys – darauf dürfen wir stolz sein“, sagte Manager Kaweh Niroomand.
Ruben Schott glänzt mit einer Aufschlagserie für Berlin
„Wir spielen nicht immer gegen Teams dieses Kalibers auf solch einem hohen Niveau“, gab Berlins Diagonalangreifer Benjamin Patch zu bedenken. Um so höher bewertete er die gelungene Aufholjagd, auch wenn St. Petersburg ohne Angreifer Viktor Poletaew und Zuspieler Igor Kobzar antrat. „Wir haben Europa gezeigt, auf welch hohem Level wir Volleyball spielen können“, meinte Außenangreifer Ruben Schott: „Das war ein sehr, sehr wichtiger Sieg – nicht nur für die Gruppe, vor allem für unsere Köpfe und unser Selbstbewusstsein.“
Er selbst hatte gehörigen Anteil daran, dass es die Berliner am Mittwochabend überhaupt in den Tiebreak schafften. Nach einem 0:2-Satzrückstand hatten sie den dritten Durchgang gewonnen, lagen im vierten jedoch 15:20 hinten. Dann ging Schott mit breiter Brust an die Aufschlaglinie.
Die Partie war vom Europäischen Volleyballverband (CEV) zum Spiel der Woche ausgewählt worden. „Oh my goodness! Unbelievable!“, rief der Kommentator im Livestream der CEV kurz darauf immer wieder. Schotts Aufschläge brachten St. Petersburg in Bedrängnis, den Berlinern gelangen acht Punkte hintereinander, drei davon waren Asse des 27 Jahre alten Nationalspielers. Schotts Mut trug in diesem Moment sein Team. „Rubens Aufschlagserie in Satz vier hat das Match zu unseren Gunsten entschieden“, sagte Manager Niroomand.
Im Tiebreak drehte Diagonalangreifer Patch dann auf und lief mit 22 Punkten Außenangreifer Tim Carle (20 Punkte) noch den Rang als MVP ab. Nachdem Jeffrey Jendryk den zweiten Matchball zum 15:12 mit einem satten Schnellangriff verwertet hatte, kamen die Volleys-Spieler zum großen Jubelkreis zusammen. „Tim und Ben haben ein überragendes Spiel gemacht, am Ende hatten wir uns als Team perfekt gefunden und haben es genossen. Chapeau an die Mannschaft!“, resümierte Schott.