Bewusstloser Busfahrer: Schutzengel stehen den Berlin Adlern bei

Auf der Fahrt zum Play-off-Viertelfinale geht es dem Busfahrer der Berliner Footballer schlecht. Offensive Coordinator Lee Rowland rettet die Situation.

Der beherzte Einsatz des Offensiv-Koordinators der Berlin Adler Lee Rowland verhinderte eine Katastrophe.
Der beherzte Einsatz des Offensiv-Koordinators der Berlin Adler Lee Rowland verhinderte eine Katastrophe.Berlin Adler/Sonja Matysiak

Was für ein Schockmoment für die Footballer der Berlin Adler: Auf ihrem Weg zum Play-off-Viertelfinale der German Football League zu den Schwäbisch Hall Unicorns standen ihnen die Schutzengel bei. Die Mannschaft saß am Freitagabend im Bus, auf dem Weg nach Nürnberg, ihrer Zwischenstation auf dem Weg nach Schwäbisch Hall. Auf der Autobahn 9 auf Höhe Weißenfels wurde der Bus plötzlich immer langsamer und zog nach rechts. Mitten in einer Baustelle sackte der Fahrer in sich zusammen. Glücklicherweise hatte Offensive Coordinator Lee Rowland dies bemerkt. Er verhinderte eine Katastrophe, indem er nach vorne stürzte, das Lenkrad griff und den Bus zum Stehen brachte. „Das passierte alles sehr schnell“, sagt Adler-Geschäftsstellenleiter Jan Sawicki.

Das Physioteam übernahm die Erstversorgung des Busfahrers

Da der Vorfall innerhalb einer Baustelle passierte und die Geschwindigkeiten nicht hoch waren, kam es nicht zu Auffahrunfällen. Nicole Loebel und das Physioteam der Adler übernahmen die Erstversorgung des Busfahrers. Zwei Spieler trugen ihn an den Straßenrand. „Da die meisten Spieler oben im Bus saßen, hat es eine ganze Weile gebraucht, bis sie mitbekamen, in welcher Gefahr wir gewesen sind“, meint Sawicki.

Eine ehemalige Charité-Ärztin, die nur wenige Fahrzeuge hinter dem Bus der Berlin Adler im Stau stand, kümmerte sich mit den Adler-Physiotherapeuten um den Busfahrer, bei dem zunächst der Verdacht auf einen Herzinfarkt bestand. Die Autobahn wurde voll gesperrt. Eine Polizistin führte die Mannschaft zu Fuß zum etwa 300 Meter entfernten Rastplatz Osterfeld West.

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Nach kurzer Behandlung wurde der Busfahrer ins Krankenhaus nach Leipzig gefahren. Dort wurde festgestellt, dass er einen Magendurchbruch erlitten hatte. Sein Zustand ist stabil.

Die etwa 50 Footballer der Berlin Adler warteten auf der Raststätte bis 23 Uhr auf einen Ersatzfahrer. Um 2.30 Uhr erreichten sie das gebuchte Hotel in Nürnberg, ehe es am nächsten Tag zu den Schwäbisch Hall Unicorns weiterging. Dort unterlagen die Aufsteiger aus Berlin dem Favoriten und Südmeister unglücklich mit 21:35, was jedoch bei dieser Anreise beinahe zur Nebensache geriet.