Coach Fischer muss beim Saisonfinale seinen Angriff neu ordnen
Die Eisernen müssen am Sonnabend beim Spiel gegen Düsseldorf ihre Fair-Play-Absichten unter Beweis stellen. Allerdings ohne Toptorjäger Sebastian Andersson, der gelbgesperrt fehlen wird.

Berlin-Seit Sonnabend steht fest, dass Sebastian Andersson, 28, seinen zwölf Saisontreffern keinen mehr hinzufügen kann. Denn sein etwas zu ungestümer Einsatz gegen Hoffenheims Keeper Oliver Baumann ahndete Schiri Robert Hartmann am vergangenen Wochenende mit Gelb. Es war seine fünfte Verwarnung in der laufenden Spielzeit. Somit fehlt Unions trefflichster Schütze beim Saisonkehraus gegen Düsseldorf am Sonnabend (15.30 Uhr).
Trainer Urs Fischer sieht sich also zu einer Neuordnung seiner Angriffsreihe gezwungen. In einem Spiel, bei dem seine Elf unter besonderer Beobachtung stehen wird. Schließlich sind die Köpenicker ja so etwas wie das Zünglein an der Waage im Fernduell zwischen dem zuletzt vor 40 Jahren einmal abgestiegenen SV Werder und der Düsseldorfer Fortuna. Allein schon aus Gründen des Fair Plays geziemt es sich da, mit der bestmöglichen Truppe aufzulaufen.
Ein Unentschieden könnte der Fortuna ja schon reichen. Werder müsste dann mit vier Toren Vorsprung gegen Köln gewinnen, um die Rheinländer noch abzufangen. Da die Hanseaten in dieser Spielzeit von einer schon fast unheimlichen Heimschwäche geplagt werden (nur ein Sieg bei bis dato 16 Versuchen), spricht erst mal nicht sehr viel für ein neues Wunder von der Weser. Aber am besten die Eisernen gewinnen, dann müssen sie sich hinterher keine Vorwürfe gefallen lassen aus irgendeiner Richtung.
Welche Optionen hat Fischer nun für Sonnabend? Da es wohl kaum zu einer überraschenden Begnadigung von Sebastian Polter kommen wird, ist wohl zuvorderst Anthony Ujah gefragt. Allerdings agierte der Nigerianer immer dann am besten, wenn er als Teil einer Doppelspitze eingesetzt worden ist. Nur zweimal kam er bei neun Startelfeinsätzen als Alleinunterhalter an vorderster Front zum Zug, nämlich in der Hinrunde beim 1:1 in Augsburg und beim Re-Start der Liga gegen den FC Bayern (0:2).
Natürlich kann Fischer trotzdem auf diese Variante setzen, mit Marcus Ingvartsen womöglich als hängende Spitzen dahinter. Dessen Fähigkeiten sind ohnehin in der Schaltzentrale besser zur Geltung zu bringen als auf den Flügeln, wo seine Aktionen mangels Geschwindigkeit oft verpuffen.
Womit auf dem rechten Flügel ein Plätzchen für Suleiman Abduallhi frei wäre. Der kam in Hoffenheim immerhin zu seinem Comeback, sammelte knapp eine halbe Stunde Spielpraxis. Mit seiner Wucht und seinem physisch-robusten Spielstil könnte er die ideale Ergänzung zu Ujah werden, um die Düsseldorfer in Verlegenheit zu bringen. Egal ob auf dem Flügel oder als Teil einer Doppel-Spitze.