Das Pokal-Duell zwischen Dortmund und Bochum ist auch eines der Schlotterbecks

Das Ruhrgebiet fiebert dem Pokal-Achtelfinale zwischen dem VfL Bochum und Borussia Dortmund entgegen. Dort treffen Keven und Nico Schlotterbeck aufeinander.

Will mit dem VfL Bochum den BVB mit seinem Bruder Nico aus dem Pokal werfen: Keven Schlotterbeck.
Will mit dem VfL Bochum den BVB mit seinem Bruder Nico aus dem Pokal werfen: Keven Schlotterbeck.David Inderlied/dpa

Das bevorstehende Duell mit dem kleinen Bruder vom großen Nachbarn im eigenen Wohnzimmer löst bei Keven Schlotterbeck keinerlei Angst aus. „Wir haben zu Hause die Eigenschaft, jeden schlagen zu können“, sagte der Verteidiger des VfL Bochum vor dem Ruhrpott-Kracher im DFB-Pokal-Achtelfinale am Mittwoch (20.45 Uhr, ZDF und Sky) gegen Borussia Dortmund. Da steht er im Ruhrstadion auch seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Nico Schlotterbeck gegenüber.

„Natürlich versucht man, sich ein bisschen anzustacheln, damit man das Maximale aus sich herausholt“, sagte Keven Schlotterbeck. Und das braucht der VfL gegen den haushohen Favoriten aus der nur 20 Kilometer entfernten Nachbarstadt sicherlich auch – doch verstecken wollen sich die heimstarken Bochumer natürlich nicht: „Warum nicht den BVB schlagen, wenn man schon mal so weit ist.“

Dortmund kommt mit vier Liga-Siegen hintereinander zum VfL

Seit Anfang September hat der VfL zu Hause kein Pflichtspiel mehr verloren, die atemberaubende Stimmung an der Castroper Straße beflügelt die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch immer wieder. Doch der BVB kommt mit dem Rückenwind von vier Liga-Siegen in Folge – und hat im Pokal noch einiges vor. „Es kommen jetzt richtungsweisende Wochen für uns. Wir wollen uns alles so lange wie möglich offenhalten“, meint Sportdirektor Sebastian Kehl.

„Der Gewinner bleibt. Es gibt im Pokal keine zweite Chance, es geht nur um den Kampf um den Sieg, und diesen wollen wir angehen“, sagte BVB-Coach Edin Terzic. Im vergangenen Jahr war für Borussia Dortmund nach einer Blamage beim Zweitligisten FC St. Pauli bereits im Achtelfinale Schluss, auch deswegen warnt der 40-Jährige vor der Heimstärke des VfL Bochum.

„Zu Hause treten sie sehr stark und dominant auf. Man merkt, was dieses Stadion für eine Energie entwickeln kann“, sagte Terzic, der mit seiner Mannschaft „das gleiche Selbstvertrauen und die gleiche Klarheit wie zuletzt“ für den Einzug in die nächste Runde braucht. An Selbstvertrauen mangelt es auch Nationalspieler Nico Schlotterbeck momentan nicht, laut Terzic könnte der 23-Jährige aus dem Duell mit seinem Bruder Keven eine Extra-Motivation ziehen. „Wenn ich jeden Tag sehe, wie sehr Nico gewinnen will, bin ich mir zu 100 Prozent sicher, dass es früher im Kinderzimmer auch so war“, sagte Terzic.

Eine Extra-Motivation für den Pokal-Fight brauchen die Bochumer jedenfalls nicht. „Es ist ein Derby, das Flutlicht brennt. Die Spieler sind heiß, schöner kann es gar nicht sein. Wir wollen zeigen, dass wir in der Region auch eine Rolle spielen“, sagte Letsch und betonte: „Wir haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, es dem Gegner schwer zu machen. Wenn wir das schaffen, haben wir eine Chance.“