Der Traum vom Podium: Mick Schumacher will in Frankreich nachlegen
Achter, Sechster – und nun? Mick Schumacher möchte auch in Frankreich in die Punkte fahren. Nach schwachem Saisonstart kommt sein Rennstall besser in Schwung.

Die emotionale Ehrung seines Vaters Michael verpasste Mick Schumacher wegen eines flauen Magens, doch beim Großen Preis von Frankreich soll ihm seine Gesundheit keinen Strich durch die Rechnung machen. Rechtzeitig zur Reise nach Le Castellet war Schumacher wieder fit – am Sonntag (15 Uhr, Sky) will der Sohn des Formel-1-Rekordweltmeisters das nächste Ausrufezeichen setzen.
In England holte er als Achter seine ersten Punkte überhaupt in der Königsklasse, es folgte ein sechster Platz in Österreich – doch das soll längst nicht das Ende sein. „Ich schaue immer, in welchen Bereichen ich mich noch verbessern kann und ich Arbeit investieren muss“, sagte Schumacher vor dem zwölften von 22 Saisonrennen.
Natürlich schaut man bei Mick Schumacher noch immer ganz genau hin, auch in seinem zweiten Formel-1-Jahr zieht der 23-Jährige als Sohn des großen Michael Schumacher die Blicke auf sich. Ganz gleich wo sich Mick Schumacher im Formel-1-Zirkus bewegt, ständig wird er mit den Glanztaten seines Vaters konfrontiert – so auch an diesem Wochenende. Michael Schumacher ist mit acht Siegen Rekordhalter des Großen Preises von Frankreich, auch wenn er all diese Erfolge in Magny-Cours und nicht auf dem Circuit Paul Ricard errungen hat.
Fortschritt von Mick Schumacher deutlich sichtbar
Schumacher junior weiß um die besondere Aufmerksamkeit und sieht „einen langen Weg“ vor sich, er sei ja erst „im zweiten Jahr“, betonte er unlängst. Und doch ist sein Fortschritt deutlich sichtbar: Mit zwölf Punkten ist er 15. in der Fahrerwertung. Ihm unterlaufen weniger Fehler als zu Saisonbeginn, womöglich hat der öffentliche Appell seines Haas-Teamchefs Günter Steiner vor einigen Wochen damit zu tun.
Ganz sicher hilft es Schumacher, dass Haas den zunächst bockigen und eigenwilligen Boliden VF-22 immer besser unter Kontrolle hat und versteht. Der Circuit Paul Ricard mit seinen vielen Kurven könnte dem Auto liegen. Wichtig sei nun, nach den guten Ergebnissen nicht zu überdrehen. „Vorsichtig“ müsse man sein, betonte Steiner, an die jüngsten Auftritte anzuknüpfen „wird nicht einfach. Aber mit jedem kleinen Schritt können wir uns verbessern, weiter nach vorne kommen und eines Tages – hoffentlich ist er schon bald da – aufs Podium fahren.“
Schon in Frankreich? Dafür muss vieles zusammenkommen. Als Topfavoriten gehen Ferrari-Pilot Charles Leclerc (Monaco) und Weltmeister Max Verstappen (Niederlande) im Red Bull ins Rennen, Mercedes mit Rekordweltmeister Lewis Hamilton hat sich stabilisiert und hofft auf den ersten Saisonsieg. Doch wenn die anderen patzen, will Schumacher zupacken.