Der TTC Berlin Eastside wird zum achten Mal deutscher Meister

Nach den verpassten Titeln im nationalen Pokal und der Champions League stimmt der achte Meistertitel versöhnlich. Im Sommer gibt es personelle Veränderungen.

Abschied in Richtung Spanien: Britt Eerland (Vordergrund) verlässt den TTC Eastside als deutsche Meisterin.
Abschied in Richtung Spanien: Britt Eerland (Vordergrund) verlässt den TTC Eastside als deutsche Meisterin.imago/Contrast

Berlin-Shan Xiaona kann stolz sei. Die Penholderspielerin, die 2016 in Rio olympisches Silber für Deutschland im Team gewann, hat eine Ära beim TTC Berlin Eastside geprägt. Am Sonnabend stand die gebürtige Chinesin, die seit 2012 die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, in Berlins Mannschaft, die zum achten Mal den Titel des Deutschen Meisters errang. Nach einem 6:1-Erfolg auswärts beim Finalgegner TSV Langstadt bezwang Eastside den TSV in heimischer Halle mit 6:2. Shan hatte dabei zum Auftakt zusammen mit der in Bestform spielenden Nina Mittelham das wichtige Doppel gegen Petrissa Solja/Chantal Mantz souverän mit 3:0 gewonnen.

Bereits beim ersten der nunmehr acht Meistertitel für Berlin war Shan Xiaona dabei. 2013/14 hießen ihre Teamkameradinnen Geogina Pota, Irene Ivancan und Kristin Silbereisen. Die Mannschaft von Eastside hat ihr Personal nicht allzu häufig, aber punktuell regelmäßig gewechselt, Shan Xiaona, 39, aber blieb die Konstante und hat alle acht Titel gewonnen. Ein Alleinstellungsmerkmal der Offensivspielerin.

Gegen Langstadt, das ohne die verletzte ehemalige Nationalspielerin Tanja Krämer antreten musste, aber verlor sie ihre beiden Einzel – so wie vor wenigen Wochen auch im Endspiel der Champions League gegen den Sieger KTS Tarnobrzeg aus Polen. Shan steht damit symbolisch für eine Saison der Mannschaft von Trainerin Irina Palina, die „versöhnlich endete und in der nicht alle Wünsche in Erfüllung gingen“, wie TTC-Präsident Alexander Teichmann bilanzierte. Man habe mit einer guten Mannschaft oft nicht das Optimum erreicht, aber gekämpft und stets Moral gezeigt, so Teichmann. Im Januar war das Team im nationalen Pokalwettbewerb im Halbfinale an Langstadt gescheitert, in der Champions League in den beiden emotionalen Endspielen Tarnobrzeg knapp unterlegen.

Nun aber war die Freude über den Meistertitel groß. Immer mehr entwickelt sich die deutsche Meisterin im Einzel, die 25-jährige Nina Mittelham, zur Führungskraft im Team, zeigt neben ihrer großen Klasse auch in brenzligen Situationen ihre Nervenstärke. Am Sonnabend gewann sie ihre beiden Einzel und das Doppel.

Beim nun achten Titelgewinn stand Berlins Britt Eerland, 28, am Ende im Mittelpunkt. Die zuverlässige Niederländerin – auch menschlich eine Bereicherung des Teams – hatte mit ihrem 3:2-Sieg gegen Franziska Schreiner bereits die Meisterschaft gesichert. Es stand im Gesamtklassement 5:1 und Berlin hätte schon ein 5:5 zum Titel gereicht. Als es zur Siegerehrung ging, durfte Eerland zuerst den Pokal in die Höhe stemmen. Sie verlässt „nach zwei wunderbaren Jahren“, so Eerland, Berlin, sucht eine neue Herausforderung und heuert beim spanischen Verein CTT Ganxets de Reus nahe Tarragona in Katalonien an. Weitere Personalwechsel beim Meister Eastside werden folgen.