Die EHC-Profis spüren wieder Eis unter den Kufen

Zum ersten Mal in diesem Sommer dürfen die Eisbären auf ihr Spielfeld. Das sorgt für Erleichterung. Aber die Coronaauflagen sind strikt.

Kai Wissmann ist froh, wieder mal Eishockey spielen zu dürfen.
Kai Wissmann ist froh, wieder mal Eishockey spielen zu dürfen.Foto: Imago Images

Berlin-Bis zur Normalität ist es auch bei den Eisbären noch ein weiter Weg. Dennoch stellte der Montag eine Art Etappensieg dar. Denn zum ersten Mal, seitdem die strengen Regeln zur Coronabekämpfung gelockert wurden, durften die EHC-Profis in Hohenschönhausen wieder aufs Eis gehen. Ohne Trainer, ohne die Kollegen aus Übersee, taktische Vorgaben gab es auch keine. Es geht nur einfach darum, endlich mal wieder auf den Schlittschuhen zu stehen und zu spüren, was in den vergangenen Monaten gefehlt hat.

Verteidiger Kai Wissmann, 23, sagt: „Das war wirklich mal wieder schön und auch wichtig, um sich wieder ans Eis zu gewöhnen.“ 15 Minuten laufen, schießen, passen, zum Abschluss ein 3-gegen-3-Spiel, das stand zum Auftakt auf dem Programm, das in den kommenden Wochen Schritt für Schritt angepasst wird. „Wir können ja nicht gleich mit Vollgas loslegen, dann verletzen wir uns sofort“, weiß Wissmann. Zumal das Mannschaftstraining erst im September und die Liga im November starten soll.

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Lukas Reichel, 18, war zuletzt mit der U18-Nationalmannschaft im Einsatz, sammelte mit den Kollegen Nino Kinder und Tobias Ancicka also sogar wichtige Spielpraxis. Gleiches gilt für Haakon Hänelt, der mit der U18 gefordert war. Die ersten ungewohnten Gefühle, die nach einer langen Sommerpause normal sind, hat Reichel schon verdaut. „Ich fühlte mich anfangs fast dick“, erzählt er. Die vergangenen Wochen hatte er intensiv genutzt, um Kraft aufzubauen. „Jetzt fühlt sich das schon wieder richtig gut an. Anfangs tun die Füße immer weh, aber nach zwei Wochen bist du in der Regel wieder richtig drin.“ Mit den meisten Kollegen stand er zuletzt am 8. März auf dem Eis, als die Hauptrunde und somit die Saison 2019/2020 endete. Und schon bald will er ja in die NHL stürmen.

Obwohl die Eisbären nun wieder dreimal die Woche individuell aufs Eis dürfen, ist die Pandemie natürlich allgegenwärtig. In der Kabine muss immer ein Platz zwischen den Spielern frei bleiben. „Deshalb sitze ich jetzt auf dem Platz von Maxim Lapierre“, so Reichel, seine Nachbarn Wissmann und Jonas Müller müssen mehr als 1,5 Meter entfernt sitzen. Und besonders bitter für die Fans, die ja gerne mal beim Training zuschauen: Sie dürfen nicht rein in den Wellblechpalast. Aber zumindest wird ja intensiv daran getüftelt, dass sie zumindest in begrenzter Zahl wieder in die Arena dürfen, wenn es dann im Herbst wieder richtig zur Sache gehen soll.