Berlin-Arne Maier hatte im Winter mit Hertha BSC abgeschlossen, weil er bei Trainer Jürgen Klinsmann nur Frust schob. Jetzt steht dem 21-Jährigen unter Bruno Labbadia eine neue Chance in Aussicht. „Er spielt eine klare Rolle in unseren Planungen, definitiv“, hat Labbadia im Video-Talk gesagt: „Ich habe seine Situation schon von außen verfolgt. Ich mag Spieler wie ihn. Er ist ein richtiger Fußballer. Aber man hat auch seine Schwierigkeiten gesehen.“

Maier, seit der E-Jugend im Klub, gilt immer noch als großes blau-weißes Versprechen – aber auch als sehr verletzungsanfällig. Dazu sprachen ihm manche bisher den letzten Willen ab. In dieser Saison verpasste er den Saisonstart wegen einer Knieblessur, kam nur in sechs Spielen zum Zug. Weil er sich nicht genug geschätzt fühlte, wollte er im Winter einen Wechsel erzwingen. Manager Michael Preetz sprach ein Machtwort.
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Labbadia als Förderer der Jugend
Nun scheint Maier unter Labbadia wieder hoffnungsfroh zu sein. „In den zweieinhalb Wochen seitdem ich hier bin, ist er sehr motiviert und voll dabei“, lobt der neue Trainer Maiers Tatendrang: „Er versucht alles umzusetzen, was wir ihm vorgeben.“ Der Eifer des Ludwigsfelders kommt zur rechten Zeit. Es könnte seine letzte Chance sein, den Durchbruch zu schaffen.
Labbadia gilt als Förderer der Jugend. „Antonio Rüdiger hat unter uns beim VfB Stuttgart als 18-Jähriger 30 Bundesligaspiele gemacht. Timo Werner haben wir mit 17 reingeschmissen“, erinnert sich Labbadia. Anders als früher, würde ein Talent heute nicht mehr übersehen. „Die Tür steht offen. Aber durchgehen müssen sie selbst.“ Das gilt auch für die anderen Hertha-Talente. „Mein Team und ich wollen alle sehen. Leider können wir durch die Corona-Auflagen derzeit nicht alle mitnehmen“, sagt Labbadia, der nur mit drei Achtergruppen trainieren darf. „Wir haben keine Wettkampfbedingungen. Da fehlen wichtige Eindrücke.“
Wie ernst er es mit der Jugend meint, zeigt, dass er sich mit den Nachwuchstrainern und -spielern mehr als eine Stunde zur Videoschulung traf. „Alle sollen wissen, was wir wollen. Hertha hat eine gute Jugendarbeit. Ziel ist es, dass Spieler durchkommen.“ Gleichzeitig müssten sie bereit sein, den letzten Schritt zu gehen. „Sie dürfen sich weder verstecken noch abbringen lassen, wenn sie das Gefühl haben, der Trainer mag sie nicht“, sagt Labbadia und erklärt grinsend: „Ich mag jeden Spieler, der uns zum Erfolg führt.“
Die Chancen, dass Maier das gelingt, schätzt Labbadia hoch ein. „Unser Spiel beinhaltet viel, was seine Stärken zum Vorschein bringen kann“, erklärt er. Neben der offensiven Grundausrichtung, legt er vor allem Wert auf schnelles Umschaltspiel – und extreme Fitness.