Eichstätt - Einen kleinen Fehler hat Dodi Lukebakio, 21, dann doch gemacht. Während des Aufwärmens mit den anderen Ersatzspielern vor Herthas 5:1-Sieg im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten VfB Eichstätt patzte der Belgier. Er ließ beim beliebten Spiel „Ball hochhalten im Kreis“ eben jenen Ball tatsächlich auf den Rasen plumpsen. Was dann geschah, überraschte den Zugang vom FC Watford. Der Reihe danach bekam er Nackenschläge: von Lukas Klünter, Sidney Friede, Eduard Löwen, Per Skjelbred, Pascal Köpke, Alexander Esswein und Davie Selke.
Es ist seit Jahren ein teaminternes Ritual: Wer den Ball fallen lässt, kassiert von den Mitspielern Nackenschläge oder Ohrläppchenschnipser. Lukebakio schaute etwas verdutzt, lächelte dann aber doch bei der sanften Gruppentortur. Der Offensivspieler soll schnell in die Mannschaft integriert werden. Und zur Integration gehört auch der neckische Ritterschlag.
„Dodi war zum Pokalspiel mitgefahren, um unsere Abläufe und die Mitspieler schnell kennenzulernen. Er soll schnell lernen, wie wir funktionieren“, sagte Trainer Ante Covic später. Der Coach wollte auch sehen, wie fit Herthas Rekordeinkauf schon ist. In der 68. Minute wurde der 20-Millionen-Euro-Zugang für Salomon Kalou beim Stand von 4:1 eingewechselt. Bei seinem Debüt für Hertha BSC zeigte er, warum Covic und Manager Michael Preetz ihn unbedingt haben wollten.
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Der 1,87-Meter-Mann ist schnell, trickreich, geht in Dribblings und gewinnt sie. Gegen eine unterklassige Mannschaft wie Eichstätt konnte er es auch mit drei Gegenspielern aufnehmen. „Dodi ist ein Unterschiedsspieler, der uns weiterhilft. Doch wir müssen ihn behutsam aufbauen. Er hat ja nicht die ganze Saisonvorbereitung mitgemacht“, sagte Covic. In den kommenden Tagen will sich der Coach Lukebakio genau ansehen, die Eindrücke vom Training auswerten. „Schauen wir mal, ob er gegen Bayern am Freitag spielen kann“, meinte Covic vielsagend.
Lukebakio trifft gegen die Bayern dreimal
Vergangene Saison traf Lukebakio als Leihstürmer für Fortuna Düsseldorf gegen den Rekordmeister aus München dreimal. So etwas mag Erwartungen wecken, doch der Flügelstürmer sagte: nun „Jedem ist doch klar, dass man das nicht so einfach wiederholen kann.“
Zumal sich Lukebakio selbst „noch in der Vorbereitungsphase sieht: „Ich muss momentan noch mehr machen und trainieren als meine Kollegen, weil ich so spät eingestiegen bin.“ Doch wer weiß, vielleicht ist es Lukebakio, der vor der Partie gegen die Bayern am Freitag vor dem Spiel an einen Mitspieler Nackenschläge verteilt.