Dominic Bösel plant nach Niederlage gegen Robin Krasniqi schon den Rückkampf

Der Freyburger verbrachte die Nacht nach dem Knockout im Krankenhaus.

Dominic Bösel liegt nach einem Schlag von Robin Krasniqi am Boden.
Dominic Bösel liegt nach einem Schlag von Robin Krasniqi am Boden.dpa/Ronny Hartmann

Magdeburg-Dominic Bösel fiel um wie ein Baum, schlug mit dem Hinterkopf hart auf dem Ringboden auf: Während der K.o. gegangene Champion benommen auf dem Ringboden lag, feierte Robin Krasniqi seinen ebenso überraschenden wie größten Sieg seiner Karriere. Der 33-Jährige nutzte seine letzte große Chance, krönte sich am Samstagabend im Magdeburg zum IBO-Weltmeister sowie Interims-Champion der WBA im Halbschwergewicht.

„Das ist der größte und schönste Tag in meinem Leben. Mir kann kein Geld der Welt dieses Gefühl geben. Ich kann noch tausend Mal boxen, aber dieses Gefühl werde ich nie wieder vergessen“, sagte der von seinen Gefühlen überwältigte Krasniqi. Der gebürtige Kosovare hatte bereits 2013 und 2015 einen WM-Kampf verloren und war nun gegen Bösel erst als Ersatzgegner für den Australier Zac Dunn eingesprungen.

Im Vorfeld des Kampfes hatte sich Bösel selbstsicher gezeigt und von einem vorzeitigen Ende gesprochen. Es sollte sein großer Abend werden, schließlich übertrug die ARD erstmals seit sechs Jahren wieder einen WM-Kampf. Der 30-Jährige, der im November 2019 Weltmeister geworden war, kannte Krasniqi gut. Sechs Jahre hatten sie gemeinsam trainiert, viele Sparrings absolviert. Mit diesem Ende in der dritten Runde hatte Bösel nicht gerechnet. „Ich bin erschrocken. Mit so etwas rechnet man nicht“, sagte der Freyburger.

Eine harte Rechte von Krasniqi hatte den offen dastehenden Bösel voll erwischt. Der entthronte Weltmeister fiel sofort um, lag mit glasigen Augen am Boden. Helfer eilten in den Ring, brachten Bösel in die stabile Seitenlage. Der fing sich schnell wieder, wurde dennoch noch in der Nacht vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

Krasniqi feierte da bereits mit seinen zahlreichen Fans. „Wir werden feiern, bis es wieder hell ist. Dann fahren wir nach Hause“, sagte der in Augsburg lebende Wahl-Bayer und richtete noch einige tröstende Worte an Bösel: „Wir sind eine Familie und ich hoffe, dass er nicht ernsthaft verletzt ist. Er ist ein großer Kämpfer.“

Fest steht, dass es eine Fortsetzung des Duells geben wird. „Es gibt eine Vereinbarung über einen Rückkampf“, sagte Krasniqi. Wohl auch deshalb sah Bösel seine Niederlage wenige Minuten nach dem Kampf halbwegs gelassen. „Ich bin als Boxer noch jung, das erschreckt mich nicht. Ich werde nochmal angreifen“, versicherte Bösel.