Eisbären Berlin: Constantin Braun: Sotschi ist mein Ziel

Berlin - Bedeutet der im Juni erfolgte Eingriff am Fuß, dass Sie den Saisonstart der Eisbären verpassen werden?
Braun: „Definitiv bedeutet es das. Ich kann den Fuß zwar schon wieder etwas belasten, aber ich gehe immer noch an Krücken. In der Reha bekomme ich hauptsächlich Massagen, mache aber auch schon ein paar kleinere Kraftübungen. Der Heilungsprozess macht gute Fortschritte und wenn es keine weiteren Komplikationen gibt, hoffe ich, spätestens Anfang Oktober wieder spielen zu können.“

Wegen der Verletzung haben Sie im Frühjahr auch die Weltmeisterschaft absagen müssen. Wie bewerten Sie die derzeitige Situation bei der Nationalmannschaft ohne aktuellen Bundestrainer?
Braun: „Zuerst möchte ich sagen, dass es nicht fair wäre, Jakob Kölliker die Alleinschuld für das WM-Abschneiden zuzuschieben. Er sowie die gesamte Mannschaft hatten einfach auch ein wenig Pech mit den vielen Absagen. Natürlich ist die Art und Weise der hohen Niederlagen gegen Norwegen und Tschechien damit allein nicht zu entschuldigen.“

Ein vierköpfiges Kompetenzteam kümmert sich nun vorerst um alle Belange der Nationalmannschaft. Halten Sie diese Herangehensweise für sinnvoll?
Braun: „Warum denn nicht? Ich finde, man sollte sich jetzt mit der Suche nach einem Nachfolger die nötige Zeit nehmen und nichts überstürzen. Ich gehe fest davon aus, dass spätestens bis zum Deutschland-Cup im November eine Lösung gefunden sein wird. Und zur Not kann auch einer aus dem Kompetenzteam diese Aufgabe kurzfristig übernehmen. Die Fähigkeiten dazu besitzen sie. Aber wer auch immer demnächst an der Bande stehen wird, wir müssen wieder mit Spaß im Nationalteam bei der Sache sein. Und noch wichtiger ist, dass wir uns im Februar für Olympia qualifizieren. Denn in Sotschi zu spielen, davon träume ich schon seit den Spielen vor zwei Jahren, das ist mein Ziel.“

Aufgezeichnet von Michael Lachmann, dpa