Eisbären Berlin: Zach Boychuk macht den Unterschied im Powerplay

Obwohl er erst während der Saison in die Hauptstadt wechselte, ist der Kanadier der erhoffte Führungsspieler. In Überzahl macht er den Unterschied.

Zach Boychuk (r.) hat sich bei den Eisbären Berlin innerhalb weniger Spiele unverzichtbar gemacht. 
Zach Boychuk (r.) hat sich bei den Eisbären Berlin innerhalb weniger Spiele unverzichtbar gemacht. Imago

Berlin-Der Alltag unter Covid-Bedingungen verlangt auch den Profis der Eisbären derzeit einiges ab: Erst morgens um halb sechs war Angreifer Zach Boychuk nach dem 6:3 in Köln ins Bett gekommen. Doch die nächtlichen Busreisen können den 31 Jahre alten Kanadier, der seit Ende Januar für die Hauptstädter spielt, nicht schrecken. Schließlich war er im Laufe seiner langen Karriere schon viel unterwegs: „In der NHL mussten wir nach den Spielen ins Flugzeug steigen, auch in Russland hatten wir sehr weite Reisen“, erzählt Boychuk.

Boychuk hat Gefühle wie zu NHL-Zeiten

Was er nun in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erlebt, weckt bei ihm sogar nostalgische Gefühle: „Hier ist jetzt wegen Covid vieles anders, daran muss ich mich gewöhnen“, sagt er. „Aber es ist auch ziemlich lustig, weil es mich an die Zeit erinnert, als ich noch im Nachwuchs gespielt habe. Da haben wir auch versucht, im Bus auf dem Boden ein bisschen Schlaf zu bekommen. Von daher ist es nicht so schlimm.“

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Dass die aktuellen Widrigkeiten den Routinier nicht sonderlich beeindrucken, war in seinen bislang 13 Einsätzen für die Eisbären deutlich zu sehen. Auf Anhieb übernahm der schnelle, einsatzfreudige Mittelstürmer die ihm angedachte Führungsrolle auf dem Eis, neun Tore und sechs Vorlagen konnte er bereits verbuchen. Als Bereicherung erwies er sich vor allem in einer Disziplin, die in den vergangenen Jahren nicht eben zu den Stärken der Berliner zählte: Mit fünf Powerplaytoren führt Boychuk die teaminterne Wertung an. Damit hat er großen Anteil daran, dass die Eisbären mittlerweile über das zweitgefährlichste Überzahlspiel der Liga verfügen und nicht zuletzt deshalb die Tabelle der DEL-Nordgruppe souverän anführen.

Letztes Spiel der Nordgruppe

„Angesichts der vielen tollen Spieler, die hier waren, war ich ein bisschen überrascht, dass das Powerplay bisher nicht so gut war“, sagt Boychuk. „Aber ich spiele in Überzahl mit ein paar wirklich guten deutschen Spielern zusammen und versuche einfach, meine Rolle zu erfüllen und viel zu schießen. Vorher habe ich meist hauptsächlich die Pässe gespielt – das was hier Marcel Noebels macht. Aber in unserer Formation hat jetzt jeder die richtige Position, um erfolgreich zu sein, und die Chemie stimmt einfach.“

Vor dem letzten Spiel innerhalb der Nordgruppe gegen die Düsseldorfer EG am Sonnabend (17.30 Uhr, Magentasport) freut sich Boychuk bereits auf die künftigen Begegnungen mit den Teams aus dem Süden – schließlich warten die Titelfavoriten aus Mannheim und München: „Das ist unser Maßstab. Dann werden wir sehen, wo wir stehen“, sagt er.