Eiserne Torhüter-Rochade: Andreas Luthe flüchtet nach Kaiserslautern
Der 1. FC Union fahndet nach einem neuen Schlussmann, was den 35-Jährigen zum Wechsel in die Zweite Liga zwingt.

Die sportliche Führung des 1. FC Union Berlin ist zu dem Schluss gekommen, dass es für die kommende Saison eine Veränderung in der Abteilung Torhüter braucht. Leidtragender ist Andreas Luthe, der sich zu einem Abschied gezwungen sieht. Der 35-Jährige schließt sich nach zwei Jahren in Köpenick dem Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern an. Die Bestätigung des Vorgangs erfolgte vonseiten der Unioner schließlich am Montagabend, wenige Stunden zuvor hatte der Klub bereits die Übereinkunft mit Milos Pantovic vermeldet. Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler wechselt vom VfL Bochum nach Köpenick.
Die Eisernen sollen zudem an einer Verpflichtung des 23 Jahre alten Lennart Grill interessiert sein. Grill, der ehemalige U21-Nationalspieler, war zuletzt die Nummer drei bei Bayer Leverkusen und könnte auf Leihbasis nach Berlin kommen, weil die Leverkusener ihn nicht endgültig ziehen lassen, ihm aber gleichwohl Spielpraxis verschaffen wollen. Sollte der Deal nicht zustande kommen, ist auch Austria Wiens Patrick Pentz (25) ein Kandidat für die vakante Position im Kader von Trainer Urs Fischer.
Rönnow geht als Nummer eins in die Vorbereitung
Als Nummer eins geht wohl Frederik Rönnow (29) in die am 20. Juni beginnende Vorbereitungsphase. Rönnow überzeugte im Ausgang der Saison, nachdem Luthe zum einen nicht fehlerfrei gewesen war, sich zum anderen eine Verletzung zugezogen hatte. Der Däne erwies sich im Vergleich mit seinem Konkurrenten jedenfalls als der bessere Fußballspieler, also als derjenige, der bei der Spieleröffnung den besseren Ball spielt.
Für Luthe stellt die Entwicklung eine kleine sportliche Tragödie dar. Über fast zwei Jahre hinweg war er als Nummer eins bei den aufstrebenden Unionern über jeden Zweifel erhaben, hielt für die Eisernen den einen oder anderen Punkt fest und war damit ein nicht unwesentlicher Erfolgsfaktor. Und erst im Frühjahr hatte sich sein Vertrag nach Erreichen einer gewissen Anzahl von Spielen um ein weiteres Jahr verlängert. Bei aller Wertschätzung wurde er von den Eisernen nun aber als verzichtbar eingestuft.
Schon beim VfL Bochum und beim FC Augsburg hatte der smarte Schlussmann, der bis dato 89 Bundesliga- und 153 Zweitligapartien bestritten hat, Ähnliches erfahren, verlor also auch da seinen Stammplatz an einen Konkurrenten und ergriff schließlich die Flucht. In Kaiserslautern kommt es für ihn nun zu einem Wiedersehen mit Trainer Dirk Schuster, der in Augsburg von Juli bis Dezember 2016 als Trainer beschäftigt war, aber Luthe in diesem Zeitraum letztlich nur als Ersatztorhüter erachtete. Das dürfte sich jetzt allerdings doch ein wenig anders darstellen, denn der FCK verliert sein Torwarttalent Matheo Raab an den Hamburger SV.