FC Bayern: Zwölf Sekunden mit zwölf Spielern
Beim SC Freiburg wird nach dem Wechselfehler der Münchner über einen Einspruch nachgedacht. Unterdessen freut sich Leon Goretzka über sein gelungenes Comeback.

Nach dem Wechselfehler des FC Bayern prüfen die Verantwortlichen des SC Freiburg einen Einspruch. „Stand ist nach wie vor, dass sie sich das anschauen“, sagte ein Vereinssprecher einen Tag nach dem 1:4 (0:0) gegen die Münchner in der Bundesliga. „Wir werden etwas kommunizieren, wenn es etwas zu kommunizieren gibt. Einen Zeitplan haben wir dafür nicht“, sagte der SC-Sprecher.
Der Protest müsste bis Montagnachmittag eingelegt werden. Sollten die Freiburger davon absehen, wird auch der DFB nicht tätig. „Der Kontrollausschuss hat keine rechtlichen Möglichkeiten, Einspruch gegen die Spielwertung einzulegen“, sagte ein DFB-Sprecher am Sonntag mit Blick auf die Regel 3, Ziffer 7 und 9 des Regelwerks.
DFB-Schiedsrichterchef kündigt interne Aufarbeitung an
„Dies kann der SC Freiburg beim DFB-Sportgericht innerhalb von 48 Stunden machen. Dieses Recht ist ihm unbenommen“, hieß es vom DFB weiter. Die Münchner waren beim Stand von 3:1 kurz vor Schluss für zwölf Sekunden mit zwölf Spielern auf dem Feld gewesen, ehe Referee Christian Dingert die Begegnung unterbrach. Zuvor war bei der geplanten Auswechslung von Kingsley Coman die falsche Rückennummer angezeigt worden. Der Franzose fühlte sich nicht angesprochen und ging beim Doppelwechsel zunächst nicht vom Feld.
DFB-Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich sprach am Sonntag von einer „Verkettung von unglücklichen Umständen“. Er kündigte eine interne Aufarbeitung mit Referee Dingert an. „Es werden immer mal wieder Fehler vorkommen. Das sind Menschen, wir besprechen das in Ruhe mit ihm und seinem Team“, sagte Fröhlich.
Goretzka kommt als Torschütze und Antreiber zurück
Die Diskussion um den Wechselfehler hatte Leon Goretzka am Sonnabend nicht daran gehindert, sein Comeback nach vier Monaten Verletzungspause wegen Hüftproblemen mit erhobenen Fäusten vor der Fankurve zu feiern.
Der Nationalspieler glänzte bis zu seiner Auswechslung als Torschütze und Antreiber. „Es ist eine Last abgefallen. Es war eine schwierige Reha, weil keiner wusste, wie lange es dauern würde“, sagte Goretzka. „Dass es dann direkt wieder mit einem Tor geklappt hat und wir gewonnen haben – so wünscht man sich das.“
Auch sein Trainer Julian Nagelsmann war mit dem Comeback des 27-Jährigen zufrieden. „Wir haben das schon im Training gemerkt, dass er uns guttut“, sagte der Coach. Deswegen möchte Nagelsmann seinen Mittelfeldspieler behutsam heranführen. Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League am Mittwoch beim FC Villarreal (21 Uhr/DAZN) könnte er wieder eine Verschnaufpause erhalten.