Formel 1: Charles Leclercs Monaco-Fluch hält an, Mick Schumacher crasht

Der Regen und ein Strategiefehler des Ferrari-Teams beeinflussen den Großen Preis von Monaco. Der Mexikaner Sergio Perez gewinnt das chaotische Rennen.

Der Mexikaner Sergio Perez  feiert seinen Sieg in Monaco.
Der Mexikaner Sergio Perez feiert seinen Sieg in Monaco.AFP/Andrej Isakovic

Charles Leclerc und seine Heimat Monaco – das passt zumindest in einem Rennwagen nicht zusammen: Der Ferrari-Pilot wurde beim Großen Preis im Fürstentum Opfer des Regens sowie kapitaler Strategiefehler seiner Crew und belegte nur Rang vier.

Den Sieg in dem chaotischen Rennen, das nach 64 Runden wegen Erreichens des Zeitlimits abgebrochen wurde, holte sich Red-Bull-Pilot Sergio Perez. Zweiter wurde Leclercs Teamkollege Carlos Sainz vor Weltmeister Max Verstappen im zweiten Red Bull. Der Titelverteidiger aus den Niederlanden baute damit seine WM-Führung gegenüber Leclerc auf neun Punkte aus.

Mick Schumacher ärgert sich über seinen Fehler

Mick Schumacher flog in der 27. Runde ab, sein Haas wurde bei dem schweren Einschlag in der Hafenschikane in zwei Teile gerissen. „Die Autos sind breiter als letztes Jahr – in dem Fall waren sie zu breit und ich habe mich verschätzt“, sagte Schumacher. Körperlich sei er „okay“. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher wartet auch nach seinem 28. Formel-1-Rennen weiter auf Punkte. „Das ist sehr ärgerlich. Wir hatten die Geschwindigkeit, um weiter nach vorne zu kommen.“ Sebastian Vettel belegte im Aston Martin Rang zehn.

Nach Leclercs Fahrt am Samstag auf die Poleposition setzten die Verfolger ihre Hoffnungen in den Regen – der kam kurz vor dem Start um 15 Uhr. Der Niederschlag war sehr stark, nach zwei Formationsrunden hinter dem Safety-Car entschied die Rennleitung auf Unterbrechung.

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Erst mit mehr als einer Stunde Verzögerung wurde das Rennen wieder aufgenommen. An der Spitze änderte sich zunächst nichts, Leclerc bestimmte das Tempo. Allerdings reagierte Ferrari zu spät auf die abtrocknende Strecke. Perez überholte den Monegassen sprichwörtlich in der Box durch einen früheren Stopp auf Intermediates.

Ferrari ging anschließend volles Risiko und holte drei Runden später seine beiden Fahrer rein, um ihnen Trockenreifen zu geben. Im Falle von Leclerc war dies offenbar so nicht beabsichtigt – der Monegasse war allerdings schon in die Boxengasse abgebogen, als sein Renningenieur ihm zurief, auf der Strecke zu bleiben. „Was verdammt nochmal machen wir da?“, fluchte Leclerc im Funk, nachdem er sich nur noch auf Rang vier wiederfand.

Charles Leclerc und die falsche Reifen-Strategie

Nach dem Restart infolge des Schumacher-Crashs war für Leclerc nicht mehr viel zu machen, auf trockener Strecke ist Überholen in Monaco fast unmöglich. Zudem stattete ihn seine Crew mit einer härteren und damit langsameren Reifenmischung aus.

Über dem Monaco-Wochenende schwebte die Frage, ob das Glamour-Rennen zum letzten Mal zum Kalender gehört. Der Vertrag zwischen der Formel 1 und dem Veranstalter läuft aus. Bislang zahlt Monaco ein geringes Antrittsgeld und genießt viele Privilegien, welche die Formel-1-Führung beschneiden möchte.