Berlin- Handball-Bundesligist Füchse Berlin äußert sich sehr skeptisch über eine mögliche Fortsetzung der wegen der Coronavirus-Krise unterbrochenen Saison. „Ich mag mal die Prognose abgeben, dass in den nächsten Wochen und Monaten kein Handball gespielt wird“, sagte Manager Bob Hanning in einem Livevideo auf der Facebook-Seite des Vereins am Freitag. Nationalspieler Fabian Wiede ergänzte im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur: „Da man nicht davon ausgehen kann, dass sich in kurzer Zeit etwas ändert, wäre es wohl sinnvoll die Saison abzubrechen.“

Aktuell pausiert die Liga bis zum 22. April. Hanning geht aber nicht davon aus, dass danach wieder sofort gespielt wird. Von daher würden „auch die Finals ebenso wenig stattfinden wie die Qualifikation für die Olympischen Spiele“, sagte er. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele sollte ursprünglich vom 17. bis 19. April in Berlin stattfinden, wurde zuletzt aber auf den Juni verschoben. Finanziell bedeuten diese Ausfälle für die Berliner, dass ein „erheblicher Betrag“ fehlt und der Verein sich in einer „schwierigen Situation“ befindet.
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Ziemer sieht „dramatische Schicksale"
Hanning hat deshalb zuletzt viele Gespräche mit seinen Spielern geführt. „Natürlich müssen sie mitmachen. Und jeder Einzelne muss seinen Beitrag leisten“, sagte er. Für Torhüter Martin Ziemer ist das selbstverständlich. „Wir wollen ja alle noch eine Zukunft haben“, sagte er auf Anfrage und berichtete von teils „dramatischen Schicksalen“ in seinem Umfeld. Für viele Menschen ginge es um die Existenz, deshalb versuche er zu helfen, wo er kann.
Hanning hatte aber auch Positives zu berichten. Die Nationalspieler Silvio Heinevetter, Paul Drux und Wiede sind alle negativ auf den Coronavirus getestet worden. „Dementsprechend müssen sie sich nicht mehr zurückziehen“, sagte der Manager. Die drei Füchse mussten getestet werden, weil sich Nationalmannschaftskollege Jannik Kohlbacher mit dem Virus infiziert hatte.
Ein Teamtraining findet aktuell bei den Füchsen aber nicht statt. „Das ist schon eine schwierige Situation“, sagte Wiede. Jeder muss sich selber fit halten. „Aber wir können ja Laufen gehen, man ist ja nicht total aufgeschmissen. Und sei es, man macht daheim einbeinige Kniebeugen“, fügte Ziemer hinzu. Seine Teamkollegen sieht der Torhüter momentan deshalb „wenig bis gar nicht“. Da ist Improvisation gefragt. „Sich treffen geht jetzt natürlich nicht mehr. So beschränkt sich der Kontakt mehr auf Video-Chats“, berichtete Wiede.