Berlin-Im Grunde genommen können die Füchse Berlin froh sein, dass sie ihren Ausflug nach Ungarn bereits hinter sich haben. In der Qualifikationsrunde für die in dieser Woche startende European League hatten sie sich bereits im September gegen Gyöngyösi KK in zwei Spielen durchgesetzt und waren in die Gruppenphase eingezogen. Mittlerweile sind weite Teile Ungarns vom Auswärtigen Amt zum Risikogebiet ausgewiesen worden, von Einreisen wird abgeraten.
Im ungarischen Handball gerät durch zahlreiche Corona-Fälle der nationale Spielplan durcheinander. Zwei Gegner von Gyöngyösi KK mussten im Oktober bereits passen und auch auf die European League haben positive Tests in ungarischen Mannschaften bereits Auswirkungen: Die Rhein-Neckar Löwen etwa werden am 27. Oktober nicht bei Grundfos Tatabanya antreten. Beim Gruppengegner des zweifachen deutschen Meisters gibt es mehrere positive Corona-Fälle, wie die Löwen bereits in der vergangenen Woche mitteilten. Eine Entscheidung durch den Europäischen Verband, ob oder wann das Spiel nachgeholt wird, liegt noch nicht vor.
Bloß gut, dass die erste Aufgabe der Füchse am Dienstagabend (20.45 Uhr) in eigener Halle stattfindet und der schwedische Auftaktgegner IFK Kristianstad nicht aus einem Risikogebiet kommt. Also konzentriert man sich bei den Füchsen auf die sportliche Ebene und geht mit einer großen Portion Respekt in die Partie „Eines der Topteams in Skandinavien, die immer für eine Überraschung gut sind. Gegen große Gegner haben sie immer respektable Ergebnisse geliefert“, sagt Trainer Jaron Siewert.
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In Gruppe B, aus der die ersten vier Teams das Final16 erreichen, muss der Füchsetrainer mit seinem Team zudem gegen Nimes Gard (Frankreich), Dinamo Bukarest (Rumänien), Tatran Presov (Slowakei) und Sporting Lissabon (Portugal) antreten. Kristianstad, der Tabellenführer der schwedischen Liga, gilt dabei als der härteste Konkurrent der Füchse. „Sie machen sehr viel Tempo und spielen einen technisch starken Handball“, erzählt Berlins Kapitän Paul Drux.
Gut zu wissen, dass die Füchse in ihren Reihen einen Akteur haben, der den Gegner bestens kennt. Linksaußen Valter Chrintz wechselte erst Anfang September von Kristianstad an die Spree. „Das wird lustig, gegen sie zu spielen. Aber das wird auch merkwürdig, weil ich noch viele Freunde im Team habe“, sagt der Schwede. Auch wenn er betont: „Auf dem Feld sind wir dann aber keine Freunde mehr.“
Der 20-Jährige weiß um die Schwere der Aufgabe. „Das wird ein hartes Spiel, denn sie haben in den letzten fünf Jahren immer Champions League gespielt“, sagte er. Siewert setzt deshalb auf eine körperbetonte Spielart. „Wir wollen ein bisschen mehr auf uns gucken, dass wir aus einer aggressiven kompakten Abwehr heraus ein gutes Spiel machen“, sagt er.