Für RB Leipzig ist ein Viertelfinal-Coup gegen Manchester „keine Unmöglichkeit“
Trotz einiger Ausfälle will RB Leipzig bei Manchester City die Viertelfinal-Überraschung schaffen, die vorher kaum jemand für möglich gehalten hat.

Erling Haaland? Pep Guardiola? Na und?! Von großen Namen ließ sich Max Eberl vor dem Europapokal-Showdown keineswegs einschüchtern. „Wir wollen gewinnen und weiterkommen“, sagte RB Leipzigs Sport-Geschäftsführer im Sport1-„Doppelpass“ vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League beim millionenschweren Star-Ensemble von Manchester City.
Auf dem Papier lesen sich die Chancen auf den zweiten Viertelfinal-Einzug in der Klubgeschichte am Dienstag (21 Uhr, Prime Video) mehr als ordentlich, im Hinspiel hatte RB dem englischen Meister ein 1:1 abgetrotzt. „Das ist ein Knockout-Spiel. Es steht 0:0 sozusagen“, sagte Leipzigs Emil Forsberg und sprach wie sein Sportchef davon, dass ein Sieg in Manchester „keine Unmöglichkeit“ sei.
RB Leipzig muss besser auftreten als in Hälfte eins des Hinspiels
Um den vor Qualität übersprudelnden City-Kader um Topstürmer Haaland aufzuhalten, wird sich RB vor allem die erste Hälfte des ersten Duells noch einmal genau anschauen, als City die Sachsen nach Belieben dominiert hatte und RB kaum an den Ball gekommen war. „Mutiger“ müsse sein Team auftreten, so Benjamin Henrichs, der zugab: „Wenn wir noch mal so spielen wie in der ersten Halbzeit gegen City, dann haben wir keine Chance.“
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass City in dieser Saison durchaus wackelt. Fünf Punkte liegt die Mannschaft von Teammanager Pep Guardiola in der Premier League hinter Tabellenführer FC Arsenal. Nicht nur deswegen wäre ein Aus in der Champions League ein schwerer Schlag. Der Druck, den Henkelpott endlich zu gewinnen, lastet eine gefühlte Ewigkeit auf dem großzügig aus den Vereinigten Arabischen Emiraten alimentierten Großklub.
Pep Guardiola wird an der Champions League gemessen
Dies gab auch Guardiola bei der Pressekonferenz am Montag zu: „Das heißt nicht, dass ich damit einverstanden bin, aber wir werden auf jeden Fall an diesem Wettbewerb gemessen werden.“ Seit er 2016 die Citizens übernahm, wartet City auf den Champions-League-Triumph, 2021 hatten Guardiola und Co das Finale gegen den FC Chelsea 0:1 verloren.
Guardiola wurde nach dem Gastspiel in Leipzig derweil von den Medien dafür getadelt, keine Auswechslungen getätigt zu haben. Der Katalane hatte darauf mit dem für ihn typischen Sarkasmus geantwortet und kündigte für das Rückspiel an, eventuell „verrückt zu sein und mit neun Stürmern zu spielen“. So viel Auswahl hat RB-Trainer Marco Rose nicht mehr. Er muss unter anderem auf Christopher Nkunku (Muskelfaserriss) und Mittelfeld-Anker Xaver Schlager (Syndesmose-Verletzung) langfristig verzichten.