Fußball-Bundesliga: Hertha BSC mit Optimismus gegen Wolfsburg

„Nein“, räumte Hertha-Coach Pal Dardai unumwunden ein, die letzten zehn Minuten von Wolfsburgs Champions-League-Auftritt bei KAA Gent habe er nicht mehr gesehen im TV. „Um die Zeit schlafe ich“, ergänzte der Ungar mit seinem bekannt charmanten Lächeln. Der Berliner Chefcoach ist als disziplinierter Ins-Bett-Geher bekannt, um 22.00 Uhr sind im Hause Dardai in der Regel die Lichter aus.

Die genaue Analyse des Samstag-Kontrahenten in der Fußball-Bundesliga hat Dardai mit seinen Trainerkollegen schon vor dem 3:2-Sieg des VfL in Belgien und den zwei Gegentoren in der Schlussphase erarbeitet. „Das ist ein guter Gegner, international erfahren, mit Schnelligkeit und Kreativität. Aber wir sind vorbereitet. Jede Mannschaft hat Stärken und Schwachstellen“, sagte Dardai.

Entwarnung gibt vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr) bei Mitchell Weiser, Hoffnung bei Salomon Kalou. Die wegen Muskelverletzungen beim 0:2 in Stuttgart fehlenden Profis haben am Donnerstag intensiv mit dem Fitnesscoach trainiert und sollen das Abschlusstraining am Freitag komplett mit dem Team bestreiten. „Bei Mitch sieht es sehr gut aus. Bei Salomon kann ich es nicht so richtig einschätzen“, berichtete Dardai. Beide Spieler sollen selbst mit entscheiden, ob sie auflaufen können: „Salomon muss ehrlich sein. Ich will nicht aus einer Kleinigkeit eine große Verletzung machen.“

Mit Selbstvertrauen

Dass Hertha in diesem Jahr in der Liga noch nicht gewonnen hat, empfindet Manager Michael Preetz „nicht als Negativserie“ und verwies auf die Art und Weise, wie die drei Remis und die eine Niederlage zustande gekommen sind. Nur das Unentschieden in Bremen in der Schlussphase tue noch immer weh. Zuletzt beim VfB habe das Team bis zum 0:1 auf Augenhöhe mitgespielt, ergänzte Preetz.

In dieser Spielzeit hat Hertha mit Bayer Leverkusen (2:1) und Borussia Dortmund (0:0) zu Hause auch schon Topteams geärgert. „Mit dem Selbstvertrauen sollten wir ins Spiel gehen. Wolfsburg ist topbesetzt, aber einmal in 90 Minuten schlagbar“, erklärte der Manager. Auch sein Trainer sieht es so: „Es ist ein Heimspiel, das kann man auch gewinnen.“ Der Tabellen-Vierte Hertha hat auf eigenem Platz in dieser Saison erst einmal verloren, der Achte Wolfsburg erst einmal auswärts gewonnen.

„Es ist ein sehr interessantes Spiel, weil wieder eine große Mannschaft kommt, die Champions League spielt und zuletzt die Aufgabe souverän gelöst hat trotz der zwei späten Gegentore“, bemerkte Preetz. „Natürlich, von den Punkten sieht es nicht so gut aus“, sagte Trainer Dardai zur mageren Rückrunden-Bilanz von drei Zählern: „Aber die Mannschaft hat Stabilität. Die Stimmung ist gut. Ich muss keinen extra motivieren.“ (dpa)