Geburtstagskind Urs Fischer: Jetzt muss Union drei Punkte als Geschenk liefern
Vielstimmige Geburtstagsständchen sind stets was Feines. Drücken sie doch Wertschätzung und Respekt für eine bestimmte Person aus. Urs Fischer, seit gestern mit 53 Lenzen gesegnet, kam gar doppelt zu diesem Vergnügen. Die Mannschaft trällerte ihm zweifach ein Lied zum Wiegenfeste.
„Einmal in der Kabine, einmal auf dem Platz“, so Unions Trainer. Also quasi unbemerkt von Zuschauern. Denn natürlich übten die Eisernen zwei Tage vor ihrem Spiel gegen Bielefeld am Freitag (18.30 Uhr/Alte Försterei) unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Eine dritte Sangesrunde für ein breiteres Publikum fand nicht statt. Obwohl Christian Arbeit, der Pressesprecher der Eisernen, auf der Spieltagspressekonferenz ebenso eifrig wie erfolglos dafür warb. Urs-Fischer-Presse-Chöre waren dann doch nicht zu vernehmen.
Störte den Schweizer ähnlich wenig wie der Stromausfall in Köpenick, durch den er am Abend zuvor den Champions-League-Kracher zwischen Liverpool und den Bayern nur im Büro und nicht in den eigenen vier Wänden hatte gucken können.
Union will Platz zwei verteidigen
Statt Huldigungen und Ovationen entgegenzunehmen, hatte er viel mehr im Sinn, wie den von Unions ehemaligen Trainer Uwe Neuhaus trainierten Ostwestfalen beizukommen ist.
Schließlich wäre ein Dreier gegen den Deutschen Sportclub Arminia die Grundvoraussetzung dafür, dass die seit dem vergangenen Wochenende existierende schöne „Momentaufnahme“ Platz zwei ein Stückchen untermauert wird, womöglich gar zu einer Momentaufnahme für die Ewigkeit werden könnte.
Zumindest aber bis kommenden Mittwoch weiter Gültigkeit haben kann. Erst dann könnte Köln durch das Nachholspiel in Aue wieder an den Köpenickern vorbei.
Letzte Heimpleite war Januar 2018
Sich darauf zu verlassen, dass seine Jungs in ihrer seit fast 14 Monaten ungeschliffenen Heimfestung – elf Siege und sieben Remis stehen seit der letzten Pleite am 26. Januar 2018 zu Buche – automatisch ein verspätetes Präsent in Form von drei Punkten darreichen werden, kommt Fischer nicht in den Sinn. Das müsse sich wieder erarbeitet werden.
In der Tat hat der DSC in dieser Saison schon vier Siege und vier Remis auf fremden Plätzen und damit fünf Zähler mehr geholt, als auf der heimischen Alm. Das werde nicht einfach.
„Bielefeld ist gut aus der Pause gestartet, hatte gegen Magdeburg auch ein bisschen Pech mit der Roten Karte. Sie wissen, wie man auswärts bestehen kann“, so das Geburtstagskind und ergänzte: „Das ist eine Mannschaft, die sich was zutraut, die eine gute Mischung aus Ballbesitzfußball und schnellem Umschaltspiel aufs Feld bringt.“
Mane wieder fit
Da empfindet er es als hilfreich, dass er bis auf Sebastian Polter keinerlei Ausfälle zu beklagen hat, Suleiman Abdullahi und Carlos Mané wieder komplett im Übungsbetrieb mitmischen konnten.