Grand-Slam-Historie und Genugtuung: Novak Djokovic stürmt zum 22. Titel

Der Serbe feiert im Finale gegen Stefanos Tsitsipas seinen 22. Grand-Slam-Turniersieg und wird die neue Nummer eins. Bei den Frauen siegt Aryna Sabalenka.

Novak Djokovic feierte seinen 22. Grand-Slam-Titel ausgelassen.
Novak Djokovic feierte seinen 22. Grand-Slam-Titel ausgelassen.Anthony Wallace/AFP

Novak Djokovic kletterte wild jubelnd in seine Box und brach dann von seinen Emotionen überwältigt zusammen, er weinte auf dem Boden liegend vor Glück: Der serbische Volksheld ist ein Jahr nach seiner demütigenden Ausweisung mit einer Meisterleistung zurück auf den Thron der Australian Open gestürmt. Der 35-Jährige bezwang im Finale des Grand-Slam-Turniers von Melbourne nach zwei Wochen voller Turbulenzen den elf Jahre jüngeren Griechen Stefanos Tsitsipas triumphal mit 6:3, 7:6 (7:4), 7:6 (7:5).

Djokovic verschaffte sich große Genugtuung und schrieb mit seinem zehnten Sieg Down Under einmal mehr Geschichte. Der Ausnahmekönner schloss mit seinem insgesamt 22. Major-Triumph zu Rafael Nadal auf, der bislang alleiniger Rekordchampion war.

Er springt zudem zurück an die Spitze der Weltrangliste und löst Carlos Alcaraz ab, der verletzt gefehlt hatte. Djokovic geht in seine 374. Woche als Nummer eins der Welt und baut auch in der Statistik seine Bestmarke aus. Tsitsipas verpasste bitter enttäuscht auch in seinem zweiten Finale den ersten Grand-Slam-Titel überhaupt für Griechenland. Schon 2021 in Paris hatte er gegen Djokovic verloren.

Das Finale bot den rund 15.000 Zuschauern in der vollgepackten Rod-Laver-Arena ein sportliches Spektakel, wie es tags zuvor im Frauenfinale auch Turniersiegerin Aryna Sabalenka bei ihrem 4:6, 6:3, 6:4 gegen die starke Wimbledon-Siegerin Jelena Rybakina gelungen war. „Ich fühle mich immer noch wie auf einem anderen Planeten“, sagte die als neutrale Athletin angetretene Belarussin am Tag danach: „Es ist der schönste Morgen meines Lebens.“ Wenige Stunden später fieberten vor der Arena Tausende Fans dem Finale der Männer entgegen und erlebten nach drei Sätzen einen völlig befreiten Novak Djokovic.