Gutes Gefühl vor Heimflug: Deutsche Handballer beenden WM als Fünfter
Beim letzten Auftritt des Turniers gelingt der Mannschaft gegen Norwegen der erste Sieg über ein Spitzenteam. Nicht nur das macht Mut für die Heim-EM.

Topteam geschlagen, Trostpreis gewonnen: Deutschlands Handballer haben die Weltmeisterschaft auf dem fünften Platz beendet. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason besiegte Norwegen am Sonntag dank des einmal mehr überragenden Andreas Wolff 28:24 (16:13) und schloss das Turnier mit den letzten Kraftreserven versöhnlich ab.
Kapitän Johannes Golla, Luca Witzke und Kai Häfner (je fünf Tore) waren vor 6260 Zuschauern die erfolgreichsten Werfer für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Mit einem beherzten Auftritt, großer Konsequenz und Wolff im Tor holte sich das unerfahrene Team knapp ein Jahr vor der Heim-EM in Deutschland ein gutes Gefühl.
Deutschland gewinnt sieben von neun WM-Spielen
Deutschland gewann damit sieben seiner neun WM-Spiele. Nach dem Viertelfinal-Aus gegen Olympiasieger Frankreich am Mittwoch (28:35) hatten Johannes Golla und Co den fünften Platz als neues Ziel ausgerufen – und erfüllten dieses eindrucksvoll.
Die Verbandsführung äußerte sich zufrieden mit dem Abschneiden. „Wir sind im Turnier einen Schritt nach vorne gegangen. Wir haben uns im engsten Verfolgerfeld platziert. Die Spielweise und der Auftritt bestätigen, dass wir uns näher an die Weltspitze herangearbeitet haben“, stellte DHB-Sportvorstand Axel Kromer fest: „Wir hatten immer unsere Siegchancen.“
Auch im Viertelfinale gegen Rekord-Champion Frankreich hatte Deutschland an der Sensation geschnuppert, brach ab der 40. Minute jedoch ein. Nach der historisch schlechten WM vor zwei Jahren fühlt sich das Team aber bereit für die erste Medaille seit dem EM-Coup vor sieben Jahren. Schon bei der Heim-EM 2024 soll nach Wunsch des Verbands endlich Edelmetall her.
Für das Eröffnungsspiel der Heim-EM sind bereits 40.000 Karten verkauft
Der Rahmen dafür wird stimmen. Der DHB verkaufte bereits 40.000 Karten für das Eröffnungsspiel in Düsseldorf. Auch für die deutschen Spiele im Vorrundenspielort Berlin sind bereits 50 Prozent der Tageskarten vergriffen. Der Auftritt gegen Norwegen, das Deutschland beim Hauptrundenfinale zu Wochenbeginn noch knapp besiegt hatte (28:26), diente als weiterer Mutmacher. Wolff mit neun Paraden allein im ersten Abschnitt sowie eine starke Deckung waren die Grundlage für den Erfolg. Auch in der Crunchtime reichten zwei Tage nach dem Verlängerungskrimi gegen Ägypten (35:34) die Kräfte.